Werbung

Kuba muss Subventionen kürzen

  • Lesedauer: 2 Min.

Von Patricia Grogg, Havanna (IPS)

Auf der Karibikinsel Kuba sieht sich die Regierung zur Kürzung der öffentlichen Subventionen gezwungen. »Niemand, weder Einzelpersonen noch ein Land, kann auf Dauer mehr ausgeben, als er einnimmt«, sagte Staatspräsident Raúl Castro zur Begründung der jüngsten Sparmaßnahmen.

Nachdem die Urlaubszuschüsse für Arbeitnehmer bereits 2008 gestrichen worden sind, hat die Regierung in diesem Monat zudem beschlossen, die Kantinen in den Ministerien für Arbeit und Sozialversicherung, Finanzen, Binnenhandel sowie Wirtschaft und Planung in Havanna abzuschaffen. Nach und nach sollen auch Behörden in anderen Landesteilen nachziehen. Die Kosten für die Speisung der Beschäftigten belaufen sich nach Regierungsangaben auf umgerechnet 350 Millionen Dollar. Im Gegenzug ist geplant, jedem Arbeitnehmer täglich eine Essenszulage zu zahlen.

Auch die »libretas« stehen kurz vor dem Aus. Die Essensmarken wurden nach dem US-Embargo von 1962 eingeführt und sollten alle Familien gleichermaßen mit den wichtigsten Lebensmitteln versorgen. Eine abrupte Abschaffung der staatlichen Beihilfen würde die ohnehin schwierige Lage der Menschen wesentlich verschärfen, hieß es. Die Versorgungslage könnte sich weiter verschärfen, wenn die Regierung wie angekündigt die Einfuhr von Nahrungsmitteln aus dem Ausland drosselt. 2008 waren Lebensmittel im Wert von rund 2,5 Milliarden Dollar importiert und teils zu Vorzugspreisen auf den heimischen Markt gebracht worden. Wie IPS aus Kreisen des Ministeriums für Binnenhandel erfuhr, will die Regierung diese Praxis jedoch seit Jahren aufgeben. Anstatt Waren generell zu subventionieren, will der Staat künftig besonders bedürftige Bürger unterstützen. Wie dieses Konzept umgesetzt werden soll, ist allerdings noch unklar.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.