Standpunkt

Terrorfurcht

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Glaubte man den oppositionellen Republikanern, dann war zuletzt die Gesundheitsreform von Präsident Obama die größte Gefahr für die Freiheit der USA-Bürger. Heiligabend nahm das »Jahrhundertprojekt« eine entscheidende Hürde im Washingtoner Senat. Schon zwei Tage später regiert Terrorfurcht die Schlagzeilen, obwohl der Anschlag auf einen US-amerikanischen Passagierjet vereitelt werden konnte. Und man hat den Eindruck, dass manche Konservative geradezu auf ein gelungenes Attentat warten, um diesem Präsidenten auch noch mangelnden Schutz der Nation vorwerfen zu können.

Obgleich viele Fragen bleiben, scheinen die nächsten Ziele im Anti-Terrorkrieg schon ausgemacht. Dieses Mal heißen sie Nigeria und Jemen. Denn der Attentäter kommt aus dem afrikanischen Land und soll im Armenhaus der arabischen Halbinsel von Al Qaida ausgebildet worden sein. Trotz aller Konjunktive könnte der fast zeitgleich vermeldete Luftangriff auf mutmaßliche Al-Qaida-Stellungen in der jemenitischen Provinz Schabwah so Menetekel für ein neues Schlachtfeld mit alten Fehlern sein. Denn Augenzeugen zufolge befanden sich unter den 30 Todesopfern zwar keine Terroristenführer und Hassprediger, die man im Visier gehabt haben will, dafür aber Frauen und Kinder. Die Weltpilotenvereinigung hat gestern angesichts sofort verhängter schärferer Sicherheitskontrollen übrigens vor blindem Aktionismus gewarnt.

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