Mit der Kurkarte Bus fahren

Harz verzeichnet deutlichen Besucherzuwachs

  • Uwe Kraus, Halberstadt
  • Lesedauer: 2 Min.
Während die deutschen Mittelgebirge insgesamt im Tourismus 2009 einen Rückgang hinnehmen mussten, konnte man im Harz ein Plus verzeichnen. Dieser Erfolg soll im kommenden Jahr ausgebaut werden.

Ab dem 1. Januar 2010 können Harz-Touristen im Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt) die Busse des öffentlichen Personennahverkehrs kostenlos nutzen. Diese Regelung soll schrittweise im gesamten Harz, der sich über fünf Landkreise in drei Bundesländern erstreckt, eingeführt werden, erklärte dieser Tage der Halberstädter Landrat Michael Ermrich, der auch im Vorstand des Harzer Tourismusverbandes sitzt. Der Verband war Anfang Dezember aus dem Harzer Verkehrsverband hervorgegangen.

Die Brockenbahn zieht nicht mit

Zahlreiche Hotels und Pensionen werden die Freifahrttickets gegen eine Pauschale oder zur Kurtaxe abgeben. Damit kann der Gast fürs erste die Busse der Harzer Verkehrsbetriebe GmbH und die Straßenbahn in der Kreisstadt Halberstadt nutzen. Somit werden der Domschatz von Halberstadt, die UNESCO-Welterbestadt Quedlinburg und Wernigerode, »die bunte Stadt am Harz«, noch vorteilhafter zu erreichen sein.

Gegenwärtig stehen die Tourismusexperten auch mit dem Verkehrsunternehmen HarzElbeExpress (HEX), das am Wochenende von Berlin aus Direktverbindungen in den Harz anbietet, sowie den Nachbarkreisen in Niedersachsen und Thüringen im Dialog, um deren Beteiligung zu erreichen. Dagegen werden die Selketal-, die Brocken- und die Harzquerbahn in das Gratis-Reisepaket nicht integriert. Sie gelten nicht als Teil der ÖPNV, sondern fallen bis auf den Thüringer Teil unter touristische Attraktion. Für die Strecken der Harzer Schmalspurbahnen, des mit 140 Kilometer längsten dampfbetriebenen Streckennetzes in Europa, können jedoch die Vergünstigungen der HarzCard genutzt werden, die in ihrer Vier-Tages-Variante sogar eine Gratis-Brockenfahrt ermöglicht.

Für die HarzCard, die bisher rund 8600 Mal verkauft wurde, beginnt derzeit die zweite Saison. 125 Einrichtungen der Harz-Region können mit diesem Ticket besucht werden. Nach Angaben des Harzer Tourismusverbandes konnte im Jahr 2009, als die deutschen Mittelgebirge insgesamt bei den Touristen-Übernachtungen einen Rückgang von 1,6 Prozent hinnehmen mussten, der Harz ein Plus von 2,1 Prozent verzeichnen. Erneut lag der Schwerpunkt des Zuwachses auf der ostdeutschen Harzseite. In der Urlaubsregion wird zum Jahresende erneut mit einem großen Besucheransturm gerechnet.

Einheitliche Beschilderung wird angestrebt

Michael Ermrich, auch Chef des Harzklubs, sieht für das Jahr 2010 ein Hauptziel auf dem Gebiet des Harz-Tourismus darin, ein einheitliches touristisches Leitsystem für den Harz zu schaffen: »Bisher ist es noch ein Leid-Bild.« Länder- und landkreisübergreifend sollen 340 Sehenswürdigkeiten im gesamten Harz mit einer einheitlichen Beschilderung versehen werden. Dafür sind Kosten von 1,6 Millionen Euro angesetzt, an denen sich die Landesregierungen in Hannover, Magdeburg und Erfurt beteiligen.

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