Grüne für radikalen Umbau der Wirtschaft

Klausur mit Frontalangriff auf Schwarz-Gelb

  • Lesedauer: 2 Min.

Weimar (dpa/ND). Die Grünen wollen sich mit radikalen Konzepten für einen Umbau der Wirtschaft als Alternative zur schwarz-gelben Koalition empfehlen. »Wir wissen, dass wir dieses Land umbauen müssen«, sagte Fraktionschefin Renate Künast zum Abschluss der Fraktionsklausur am Freitag in Weimar. »Wir wollen Schwarz-Gelb beenden«, betonte Co-Fraktionschef Jürgen Trittin. Eine ökologische Neuausrichtung der Wachstumspolitik wollen die Grünen mit einer Enquete-Kommission im Bundestag erreichen.

»Schwarz-Gelb schmeißt das Geld nur zum Fenster raus und bedient einzelne Lobbygruppen«, kritisierte Künast. Wegen des fortschreitenden Klimawandels müsse sich der Bundestag der Grundsatzfrage annehmen, wie eine ökologische und soziale Alternative zum bisherigen Wirtschaften aussehen könne. »Es gibt Bereiche, die müssen schrumpfen, und andere müssen radikal wachsen«, sagte Künast. So müssten jetzt alle Weichen für einen massiven Ausbau des Bus- und Bahnverkehrs gestellt werden. Die Autoindustrie müsse sich angesichts ihrer Überkapazitäten gleichzeitig modernisieren und auf Fahrzeuge setzen, die wenig Kohlendioxid ausstoßen. Die Chemiebranche müsse weg von der Produktion von Düngemitteln und hin zum Ausbau bei Dämmstoffen.

Trittin kündigte einen massiven Kampf gegen Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken an. Die Grünen wollen einen Untersuchungsausschusses zum Atommülllager Gorleben beantragen. Trittin zeigte sich zuversichtlich, sich darüber bald mit der SPD verständigen zu können. Zudem wollen die Grünen erstmals einen eigenen Haushaltsentwurf gegen die Pläne der Koalition auf stellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -