Werbung

Vatikan half Juden »im Verborgenen«

Papst Benedikt XVI. besuchte Große Synagoge von Rom

  • Lesedauer: 2 Min.

Rom (AFP/ND). Papst Benedikt XVI. hat bei einem Besuch in der Großen Synagoge von Rom die Politik des Vatikans angesichts der Judenverfolgung durch die Nazis verteidigt. Auch der Vatikan habe Juden während des Zweiten Weltkriegs geholfen, dies sei häufig »im Verborgenen« geschehen, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. Der Papst rief die Juden zu Aussöhnung und Dialog auf. Auch die Erinnerung an die damalige Zeit müsse dazu führen, »dass wir unsere Bindungen verstärken, die uns einen«, damit »Verstehen und Respekt« weiter wachsen können, sagte der Pontifex. Er hatte zuvor vor einer Erinnerungsplakette für die mehr als tausend Juden verharrt, die während des Zweiten Weltkriegs aus Rom von den Nazis deportiert worden waren. Dabei wurde ein Kranz niedergelegt.

Der Besuch der Synagoge war wegen der Kontroverse um die Seligsprechung von Pius XII. durch Benedikt XVI. umstritten. Der Papst hatte im Dezember ein Dekret unterschrieben, das Pius XII. den heroischen Tugendgrad zuerkennt. Dies ist der letzte Schritt vor einer Seligsprechung.

Der Präsident der jüdischen Gemeinde Roms, Riccardo Pacifici, forderte die weitere Öffnung der Vatikan-Archive. »Das Schweigen von Pius XII. zur Shoah ist noch immer schmerzhaft und bedeutet eine verpasste Gelegenheit.« Wahrscheinlich hätte der damalige Papst die Todeszüge nach Auschwitz nicht stoppen können, doch hätte er mit einem klaren Wort ein Signal setzen können.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -