Mehr hilft nicht viel

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Mehr Soldaten, mehr Polizisten, mehr Geld. Tolles Gepäck, mit dem Westerwelle zur Afghanistan-Konferenz reist. Die Soldaten kann Ministerkollege Guttenberg schon noch zusammenkratzen. Beim Ausbau der Polizeiausbildung wird es Komplikationen geben. Denn deutsche Polizisten sind nun mal keine Feldgendarmen. Nicht nur, weil sie keine gesicherten Camps und gepanzerte Fahrzeugen haben, in denen sie Deckung suchen können – wie es deutsche Soldaten zum Leidwesen ihres US-Kommandeurs tun. Auch wenn die Entsendung von Polizeibeamten am Bundestag und den Länderparlamenten vorbei geschummelt wird – sie dürfen nicht in Kriegsgebieten eingesetzt werden. Und wo bitte herrscht kein Krieg in Afghanistan?! Zudem gibt es bei den Hindukusch-Befriedern, die sich in London treffen werden, grundverschiedene Ansichten über das, was Polizeiausbildung leisten soll und kann.

Es ist unter Schwarz-Gelb Mode, gerade in Krisenzeiten fast jedem mehr Geld zu versprechen. Woher es kommt? Egal, mit Geld will man versuchen, ausstiegswillige Taliban auf den Weg eines westlichen Friedens zu locken. Was Westerwelle einen »völlig neuen Ansatz« nennt, ist im Grunde nur das Eingeständnis, bislang fast nur auf Macht und Überlegenheit, also auf Krieg und Sieg gesetzt zu haben. Aufbauhilfe war nur Make up. Davon mag man jetzt noch so viel auftragen: Viel hilft nicht viel. Und Mangel an Geist kann man damit auch nicht übertünchen.

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