Haiti klagt zehn US-Baptisten an

Vorwurf der Kindesentführung erhoben

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Port-au-Prince (epd/AFP/ND). Haitis Justiz hat zehn US-Bürger der Kindesentführung und der kriminellen Vereinigung angeklagt. Dies teilte ein Sprecher in der Hauptstadt Port-au-Prince mit. Die Helfer einer US-Baptistenkirche hatten vor einer Woche versucht, 33 vermeintliche Waisenkinder ohne Adoptionspapiere aus dem Land zu schmuggeln. Dabei nahm sie die haitianische Polizei fest. Die US-Amerikaner sitzen seither in Untersuchungshaft. Bei Verurteilung drohen ihnen bis zu 15 Jahre Haft.

Die Baptistenkirche im US-Bundesstaat Idaho bat Haitis Regierung, sich auf den Wiederaufbau des Landes zu konzentrieren und den US-Amerikanern ihre Fehler zu verzeihen. Sie seien »nach Haiti gereist, um zu helfen, nicht um diese Kinder zu verletzen«, erklärte die Kirche auf ihrer Website.

Inzwischen stellte sich heraus, dass mindestens 21 der Kinder noch Eltern in Haiti haben, wie lokale Medien berichteten. Einige von ihnen forderten ihre Kinder zurück. Andere erklärten, sie hätten bewusst ihre Kinder der Organisation übergeben, um ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen. Schon vor dem verheerenden Erdbeben vom 12. Januar lebten in Haiti schätzungsweise 300 000 Kinder in Waisenhäusern.

Die Zahl der bei dem Beben getöteten Menschen hat sich derweil auf 212 000 erhöht. So viele Leichen seien in der Hauptstadt Port-au-Prince und außerhalb inzwischen geborgen worden, sagte Regierungschef Jean-Max Bellerive.

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