Hilfe »aus allen Ecken des Kontinents«

Fidel Castro: Über tausend in Kuba ausgebildete Ärzte sollen in Haiti Hilfe leisten

  • Lesedauer: 2 Min.
Mehr als tausend in Kuba ausgebildete Ärzte aus zahlreichen lateinamerikanischen Ländern sollen Haiti nach dem schweren Erdbeben helfen.

Havanna (AFP/dpa/epd/ND). Der ehemalige kubanische Staatschef Fidel Castro kündigte in Zeitungen vom Montag die Eröffnung von »Dutzenden« Feldlazaretten an. Die Ärzte und Medizinstudenten würden in mobilen Krankenstationen arbeiten, die von Venezuela zur Verfügung gestellt worden seien. Venezuela habe bereits Zelte, medizinische Geräte, Arznei- und Lebensmittel nach Haiti geliefert.

Aus »allen Ecken des Kontinents« kämen Mediziner, die an der Escuela Latinoamericana de Medicina (ELAM) in Kuba ausgebildet worden seien, schrieb Castro in seinem Beitrag. Neben Freiwilligen aus Haiti selbst seien Ärzte aus der Dominikanischen Republik, Bolivien, Brasilien, Chile, Ecuador, Nicaragua und Venezuela sowie weiteren lateinamerikanischen Ländern darunter.

Kuba will dem vom Erdbeben verwüsteten Haiti auch langfristig helfen. Das kündigte der kubanische Vizepräsident Esteban Lazo bei einem Besuch in Haiti an. Er traf unter anderen mit Präsident René Préval zusammen, wie kubanische Medien ebenfalls am Montag berichteten. Die von Venezuela und Kuba angeführte Staatengemeinschaft ALBA habe beschlossen, als Teil der Hilfe ein öffentliches Gesundheitssystem in Haiti aufzubauen, teilte Lazo mit.

In Haiti arbeiten derzeit 618 Ärzte und medizinische Kräfte aus Kuba. Kuba werde Haiti solange helfen, wie es notwendig sei, so Lazo. »Wir sind Katastrophen gewohnt«, erklärte Préval. »Aber dies ist das schlimmste Unglück, das sich je in Haiti ereignet hat.«

Vier Wochen nach dem schweren Erdbeben in Haiti hat die UNO die notwendigen Mittel für die humanitäre Hilfe fast vollständig erhalten. Regierungen und Vertreter der Privatwirtschaft hätten 536 Millionen US-Dollar überwiesen, teilte das UNO-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) am Dienstag in Genf mit. 40 Millionen Dollar seien bereits angekündigt, aber noch nicht angekommen. Insgesamt hatte die UNO zu Spenden in Höhe von 576 Millionen Dollar aufgerufen. »Wir sind sehr zufrieden mit der Reaktion der Geber«, sagte eine OCHA-Sprecherin.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -