Werbung

»Iran auf Weg zur Militärdiktatur«

US-Außenministerin: Revolutionsgarden drängen zur Macht

  • Lesedauer: 2 Min.
US-Außenministerin Hillary Clinton sieht Iran auf dem Weg zu einer Militärdiktatur. Zudem haben westliche Staaten Teheran am Montag wegen der Verletzung grundlegender Menschenrechte scharf kritisiert.

Riad (dpa/ND). Die Revolutionsgarden verdrängten das politische System in Iran immer mehr, sagte Clinton am Montag bei ihrem Besuch am arabischen Golf in Doha (Katar) vor Studenten. »Iran bewegt sich auf eine Militärdiktatur zu«, so Clinton. Die Revolutionsgarden wollten die Macht des Obersten Führers, des Präsidenten und des Parlaments übernehmen, warnte sie in einem Interview des arabischen Senders Al-Dschasira. Die USA übten weiter diplomatischen Druck auf die Revolutionsgarden und auf Unternehmen aus, die von den Garden kontrolliert werden. Diese spielten eine große Rolle etwa in der Energieversorgung, in der Raketenproduktion sowie in der Telekommunikation.

Irans Umgang mit den Menschenrechten stand im Ausschuss des UNO-Menschenrechtsrates für universelle Staatenüberprüfung in Genf zur Debatte. US-Botschafter Michael Posner verurteilte dabei die Einschränkung der Meinungsfreiheit in Iran. »Medien wurden geschlossen. Iranische sowie ausländische Journalisten wurden verhaftet oder an ihrer Arbeit gehindert«, kritisierte Posner.

Derweil warnte US-Generalstabschef Michael Mullen während eines Besuchs in Israel vor einer weiteren Eskalation im Atomkonflikt mit Teheran. Ein Krieg mit Iran wäre »ein großes Problem für alle«, sagte Mullen nach israelischen Armeeangaben vom Montag. »Ich mache mir Sorgen über die nicht beabsichtigten Folgen eines Angriffs.« Mullen schloss einen Angriff nicht aus, erklärte jedoch zugleich: »Wir sind noch nicht an diesem Punkt angelangt.«

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!