Bildermacher

Erich Gusko 80

  • Günter Agde
  • Lesedauer: 1 Min.

Sein Beginn als Kameramann war denkwürdig: für die DEFA-Wochenschau »Der Augenzeuge« drehte er 1946/47 zahlreiche Kurzszenen mit Kindern, die infolge des Kriegs verwaist worden waren. Die mehrjährige Wochenschau-Vorspann-Serie »Kinder suchen ihre Eltern« bildet ein einzigartiges Filmzeugnis der Nachkriegszeit.

Die Arbeit bei der Wochenschau und später beim DEFA-Dokumentarfilm schulte sein Handwerk ebenso wie die 25 »Stacheltiere«, die er – dann schon in Babelsberg – drehte. Ab 1958 drehte er nur noch abendfüllende Spielfilme.

Legendär sind viele seiner Bilder für Egon-Günther-Filme: der karnevalistische Tanz der Studenten in Krakau (»Die Schlüssel«, 1973), die aufmerksam hinsehende Kamerafahrt entlang der Gäste Goethes beim Abendessen (»Lotte in Weimar«,1975). Meist drehte er traditionell-harmonische Bilder, so für Kurt Maetzig in »Das Kaninchen bin ich« (1965, jenem 11. Plenums-Signalfilm): überschaubare Filmszenen, auf soziale Genauigkeit aus, mit Fairness und Takt gegenüber den Figuren. Ohne die Leistung dieses unaufgeregt-bescheidenen Mannes ist die DEFA-Bildkultur nicht zu denken.

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