Verdacht auf Pfusch an ICE-Trasse

Skandal um Kölner U-Bahn-Bau weitet sich nach Bayern aus

  • Lesedauer: 2 Min.

München/Köln (dpa/ND). Nach dem Pfusch beim Kölner U-Bahn-Bau weitet sich der Skandal nach Bayern aus. Beim Bau der ICE- Strecke München-Nürnberg ist es möglicherweise wie in Köln zu Manipulationen gekommen. Ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft bestätigte am Wochenende, dass es Hinweise auf gefälschte Ankerprotokolle bei den Bauarbeiten an der bayerischen Hochgeschwindigkeitsstrecke gebe. Die Münchner Staatsanwaltschaft kündigte an, dass die Vorwürfe geprüft würden.

Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil (FDP) verlangte eine schnelle Aufklärung. Die Sicherheit habe im Bahnverkehr allerhöchste Priorität. Der Bund und die Deutsche Bahn müssten klären, ob es Baumängel gebe. Die Grünen-Fraktion forderte die Staatsregierung auf, unverzüglich im Landtag über die möglichen Betrügereien beim Bau der Strecke zu berichten. Dabei sollten auch die aktuellen Schäden, die vor Wochen zu einer Geschwindigkeitsbeschränkung für die Züge auf der Trasse geführt hatten, thematisiert werden.

Inzwischen deutet vieles darauf hin, dass beim U-Bahn-Bau in Köln an mehreren Baustellen vorgesehene Befestigungsanker nicht oder falsch eingebaut wurden. Bauprotokolle zu der Verwendung der Stabilisierungsanker wurden vermutlich gefälscht. Nicht eingebaute Anker wurden Berichten zufolge schwarz verkauft. Ähnliches könnte sich auch bei der bayerischen ICE-Strecke zugetragen haben. Die insgesamt 171 Kilometer lange Trasse war 2006 fertiggestellt worden. An der rund 3,6 Milliarden Euro teuren ICE-Strecke wurde insgesamt acht Jahre lang gebaut.

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