Gericht erlaubt Tiefflüge
Streit um Colbitz-Letzlinger Heide geht weiter
Magdeburg (epd/ND). Das Verwaltungsgericht Magdeburg hat den einstweiligen Stopp von Tornado-Tiefflügen über der Colbitz-Letzlinger Heide in Sachsen-Anhalt aus dem Jahr 2008 aufgehoben. »Dritte« wie etwa Naturschutzverbände müssten nicht an Entscheidungen der Bundeswehr zu Tiefflügen beteiligt werden, teilte Gerichtssprecher Uwe Haack am Montag mit. Mit dem Urteil wurde eine Klage des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) abgewiesen (Az: 1 A 246/08 MD).
Der NABU wollte gerichtlich durchsetzen, dass ihm vor militärischen Tiefflügen über dem europäischen »Vogelschutzgebiet Colbitz-Letzlinger Heide« vom Verteidigungsministerium Gelegenheit zu einer Stellungnahme eingeräumt werden muss. Das Verwaltungsgericht habe nicht erörtert, ob derartige Flüge tatsächlich die im Schutzgebiet befindlichen Vögel beeinträchtigen würden, betonte Haack. Eine Berufung sei zugelassen worden.
Zu den Kritikern der Flüge gehört auch die Bürgerinitiative »Offene Heide», die seit 1993 eine rein zivile Nutzung der insgesamt 60 000 Hektar umfassenden Colbitz-Letzlinger Heide fordert. Das Gelände der Bundeswehr macht ein Drittel der Fläche aus. Für kommenden Sonntag hat die Bürgerinitiative zu ihrem 200. »Friedensweg« eingeladen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.