IM-Karte gegen Lötzsch gezogen
Ehemann soll für MfS gearbeitet haben
Berlin (ND). Die designierte Parteivorsitzende der LINKEN, Gesine Lötzsch, wird offenbar Ziel einer Stasi-Kampagne. Die »Berliner Morgenpost« berichtete am Montag in ihrer Online-Ausgabe über eine angebliche Mitarbeit des Ehemannes von Lötzsch beim Ministerium für Staatssicherheit der DDR. Er habe von Anfang der 60er bis Mitte der 80er Jahre für den Geheimdienst gearbeitet, so lautet der Vorwurf. Es läge eine handschriftliche Verpflichtungserklärung vor. Der Sprachwissenschaftler Ronald Lötzsch war 1957 im Rahmen des Prozesses gegen die sogenannte Schröder-Lucht-Gruppe wegen angeblicher Beihilfe zum Staatsverrat verurteilt und drei Jahre im Bautzener Gefängnis inhaftiert worden. Der Prozess war Teil von Repressionsmaßnahmen gegen kritische DDR-Intellektuelle nach den Unruhen 1956 in Ungarn und Polen.
In einer Erklärung stellte Lötzsch am Montag fest, sie werde jedem Versuch, das Schicksal ihres Mannes »für durchsichtige Kampagnen zu missbrauchen«, entgegentreten. Gegenüber ND teilte sie mit, sie könne zum Inhalt der Vorwürfe nichts sagen, weder ihr noch ihrem Mann lägen Akten oder andere Unterlagen zu den Vorwürfen vor.
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