Angst vor Arbeitslosigkeit steigt
DIW-Studie konstatiert massive Auswirkungen auf persönliches Wohl
Berlin (epd/ND). Die Angst vor Arbeitslosigkeit ist in Deutschland massiv gestiegen. Während sich 2001 nur zwölf Prozent der Befragten Sorgen um ihre Stelle machten, waren es 2005 rund 20 Prozent, wie eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ergibt, die am Freitag in Berlin veröffentlicht wurde. 33 Prozent der Befragten gaben an, sich gar keine Sorgen um einen möglichen Jobverlust zu machen.
Die Angst um den Job könne massive Auswirkungen auf das persönliche Wohlbefinden haben. »Der Einfluss der Angst vor Arbeitslosigkeit wurde bisher dramatisch unterschätzt«, sagte Arbeitsökonom Ingo Geishecker vom DIW, der Daten des Sozio-Ökonomischen Panels (SOEP) auswertete.
Arbeitslosigkeit sei für den Einzelnen nicht nur ein wirtschaftliches Problem. Die psychologischen, sozialen und gesundheitlichen Folgen wögen viel schwerer als nur der Verlust an Einkommen. Neu sei, dass diese Folgen schon vor dem eigentlichen Jobverlust eintreten könnten, erläuterte Geishecker. »Wer sich sehr große Sorgen um seinen Job macht, dem geht es oft erstmal sogar besser, wenn die Arbeitslosigkeit tatsächlich eintrifft.«
Das SOEP ist eine Wiederholungsbefragung, die seit 25 Jahren läuft. Im Auftrag des DIW werden jedes Jahr in Deutschland über 20 000 Personen in 11 000 Haushalten befragt. Die Daten geben unter anderem Auskunft zu Fragen über Einkommen, Erwerbstätigkeit, Bildung oder Gesundheit.
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