Neu-START

Neu-START

  • Detlef D. Pries
  • Lesedauer: 1 Min.

G anz ohne Zweifel: Die Einigung auf ein neues Abkommen über den Rückbau der Atomwaffenarsenale Russlands und der USA ist ein ermutigendes Zeichen. Die Ratifizierung des ausgehandelten Vertrags vorausgesetzt, werden beide Staaten ihre Bestände an strategischen Offensivwaffen immerhin um 30 Prozent verringern. Es ist allerdings weniger der Umfang der Reduzierung, der ermutigt. Die jeder Seite verbleibenden 1550 Atomsprengköpfe reichen allemal, die Erde für menschliches Leben unbrauchbar zu machen. Ob dieser Schritt der beiden mit Abstand kernwaffenreichsten Staaten ausreicht, andere Atommächte ebenfalls zur Abrüstung und atomare »Habenichtse« zum Verzicht zu bewegen, bleibt fraglich. Zumal die USA von ihrer Strategie des »vorbeugenden« Ersteinsatzes von Atomwaffen selbst gegen Staaten, die kein solches »Teufelszeug« besitzen, bisher nicht abgerückt sind. Auch Russland setzt in seiner neuen Militärdoktrin auf eine abschreckende Wirkung von Nuklearwaffen. Überdies dauert der Streit um ein Raketenabwehrsystem der USA in Europa an: Russland will und kann kein solches System akzeptieren, solange es nicht gemeinsam betrieben wird, und behält sich daher gegebenenfalls den Ausstieg aus dem »Neuen START-Vertrag« vor. Ermutigend ist deshalb vielmehr, dass die Blockade überwunden scheint: Erstmals in diesem Jahrhundert wurde wieder ein Abrüstungsschritt vereinbart. Das ist ein Neu-START – für einen wahren Marathon.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -