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Neu-START
Neu-START
G anz ohne Zweifel: Die Einigung auf ein neues Abkommen über den Rückbau der Atomwaffenarsenale Russlands und der USA ist ein ermutigendes Zeichen. Die Ratifizierung des ausgehandelten Vertrags vorausgesetzt, werden beide Staaten ihre Bestände an strategischen Offensivwaffen immerhin um 30 Prozent verringern. Es ist allerdings weniger der Umfang der Reduzierung, der ermutigt. Die jeder Seite verbleibenden 1550 Atomsprengköpfe reichen allemal, die Erde für menschliches Leben unbrauchbar zu machen. Ob dieser Schritt der beiden mit Abstand kernwaffenreichsten Staaten ausreicht, andere Atommächte ebenfalls zur Abrüstung und atomare »Habenichtse« zum Verzicht zu bewegen, bleibt fraglich. Zumal die USA von ihrer Strategie des »vorbeugenden« Ersteinsatzes von Atomwaffen selbst gegen Staaten, die kein solches »Teufelszeug« besitzen, bisher nicht abgerückt sind. Auch Russland setzt in seiner neuen Militärdoktrin auf eine abschreckende Wirkung von Nuklearwaffen. Überdies dauert der Streit um ein Raketenabwehrsystem der USA in Europa an: Russland will und kann kein solches System akzeptieren, solange es nicht gemeinsam betrieben wird, und behält sich daher gegebenenfalls den Ausstieg aus dem »Neuen START-Vertrag« vor. Ermutigend ist deshalb vielmehr, dass die Blockade überwunden scheint: Erstmals in diesem Jahrhundert wurde wieder ein Abrüstungsschritt vereinbart. Das ist ein Neu-START – für einen wahren Marathon.
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