Psychische Probleme bei Exhäftlingen

Untersuchung einer irakischen Universität

  • Lesedauer: 1 Min.

Bagdad (dpa/ND). Die überwältigende Mehrheit der ehemaligen irakischen Häftlinge leidet unter psychischen Störungen.

Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universität der irakischen Stadt Mossul, die von der regierungsnahen Bagdader Tageszeitung »Al-Sabah« am Donnerstag veröffentlicht wurde. Der Leiter der Studie, Mohammed Mahmud, sagte der Zeitung, 92 Prozent der befragten ehemaligen Häftlinge litten unter Depressionen, Schizophrenie oder anderen psychischen Krankheiten.

Die Untersuchung von Exhäftlingen aus der nördlichen Provinz Ninive könnte die aktuelle Debatte um ein Foltergefängnis für mutmaßliche Aufständische in Bagdad weiter anheizen. Eine Einheit der Armee, die dem schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki unterstellt ist, hatte im Oktober 431 Verdächtige aus Ninive in diese inzwischen geschlossene Haftanstalt gebracht. Einige von ihnen wurden dort monatelang gefoltert.

Der Sprecher der Sicherheitskräfte in Bagdad, Generalmajor Kassem Atta, gab derweil die Verhaftung des Anführers der Al-Qaida-Terroristen in Bagdad bekannt. Er wurde diesen Angaben zufolge bereits am 11. März gefasst. Der Mann soll zahlreiche Selbstmordanschläge und Attentate auf Politiker geplant haben.

Möglicherweise lieferte er Hinweise auf den Aufenthaltsort der beiden wichtigsten Al-Qaida-Anführer in Irak, die am vergangenen Wochenende von irakischen und US-amerikanischen Soldaten getötet worden waren.

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