Bildungsrauschen

  • Lesedauer: 3 Min.

Viel Ungleiches

bei VERA

VERA, die Vergleichstests für Mathe und Deutsch in der dritten Klasse, die kürzlich bundesweit geschrieben wurden, sollen eigentlich ein Bild vom Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler vermitteln. Doch nicht nur Pädagogen, auch viele Eltern sind skeptisch.

Auf www.babyzimmer.de/forum tauschten sich am 28. April Eltern aus. Stefanie35 fragt, ob Eltern ihre Kinder auf die Tests vorbereiten. Darauf Sunny: »Nein tue ich nicht, habe ich weder bei der Großen noch jetzt bei der Kleinen gemacht. Im übrigen habe ich gesehen, wie unterschiedlich die Schulen vorbereiten *hüstel* und das Ergebnis ist für mich insgesamt eher fragwürdig, man kann da wohl einiges puschen und schieben. Die VERA-Arbeiten gehen auch nicht in die Note ein bei uns.« Anja: »Ich hab' mit Philip den Lesetest vom letzten Jahr gemacht, damit er weiß, wie sowas aussieht und er an sowas rangehen muss. Der Klassenlehrer hat im Nebennebensatz fallen lassen, dass er durchaus einen Blick auf die Einzelergebnisse werfen wird – schließlich kommen im nächsten Halbjahr die Empfehlungen.« Sabine: »Meine Tochter hat heute den Leseverständnistest geschrieben und meinte, dass er sehr schwer war. Es waren insgesamt 8 oder neun Seiten. Gelernt hat meine Tochter vorher nicht.«

Ein Ausschnitt vom 5. Mai aus www.lehrerforen.de gibt Einblick in die Mühen der Ebene. tigerente303: »In der Onlinemaske gibt es auch kein Feld für 3 Zeilen. Das wird nur in 2.1 und 2.2 unterteilt. Lass doch einfach das dritte Feld leer. Im Ergebnis stimmt es ja dann wieder.« Nuki: »Aber gerade das Beispiel hätten nun alle richtig. Hast Du schon alles durch? Bin froh, wenn ich VERA wieder aus meinem Kopf streichen kann und hoffe, in der nächsten Zeit keine Vera in die Klasse oder in meinem Bekanntenkreis dazuzubekommen.« Rolle: »Ist so, in der Korrekturmaske ist LEIDER nur Platz für die letzten Zeilen! Die erste ist nur als Beispiel gedacht.« der PRINZ: »In dem Beispiel ist doch die Lösung auch schon eingetragen (...) Wie bewertet ihr eure LRS-Kinder?« Nuki: »Toll, ich habe ein Kind, das auf einem Ohr taub ist. Er hat keine LRS, aber bei diktierten Wörtern ist es für ihn fast unmöglich, Feinheiten rauszuhören. DAFÜR gibt es keine Spalte – er läuft nämlich nicht unter Integration, weil er ansonsten normal begabt ist und auch in Orthographie eigentlich gut! ENDLICH ist es vorbei! Ich mag keine VERAS mehr.«

Auf www.familie-und-gesundheit-online.de schreibt H. Bruns für Berlin: »(...) der [Test] ist höchst umstritten! Einige Lehrer, gerade in Problem-Bezirken, wollen ihn sogar boykottieren. Denn: Er enthält unbekannte Begriffe, ist für die Schüler (u.a. wegen Sprachproblemen) schwer zu verstehen und in der vorgeschriebenen Zeit kaum lösbar. An der Neuköllner Karlsgarten-Grundschule zweifelt man daran, ob er überhaupt sinnvoll ist.« Lena Tietgen

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