4000 Euro pro Opfer?
Bundesregierung leitet Entschädigung für bei Kundus Getötete ein
Bei den von einem Bundeswehroberst befohlenen Luftschlägen auf zwei Tanklaster waren am 4. September 2009 bis zu 142 Menschen getötet worden. Um die Entschädigung wird seit Monaten gerungen. Das Verteidigungsministerium hatte im Winter eine Soforthilfe für die Dörfer in der Gegend im Wert von 150 000 Euro für Brennholz, Decken, Kocher und Lebensmittel zur Verfügung gestellt.
Die 400 000 Euro sollen direkt ausgezahlt werden oder als Sachleistungen an die Opferfamilien gehen. Eine unabhängige Schiedskommission soll klären, wie viele Opfer Anspruch auf Entschädigung haben. Es wird vermutet, dass es etwa hundert sind. Damit würde die Entschädigung durchschnittlich 4000 Euro betragen.
In welcher Höhe die Angehörigen der von der Bundeswehr am Karfreitag getöteten afghanischen Soldaten entschädigt wurden, gab die Bundeswehr nicht bekannt. Die Entschädigung sei »in einer feierlichen Zeremonie« übergeben worden. »Die Familien haben dies als Wiedergutmachung akzeptiert und die Unterstützungsleistung angenommen.« Der Zwischenfall hatte sich im Zuge des Gefechts ereignet, bei dem auch drei Bundeswehrsoldaten getötet wurden.
Für die Bergung von toten und verletzten deutschen Soldaten wurden 14 US-Sanitäter mit dem höchsten Ehrenkreuz der Bundeswehr für eine Teamleistung ausgezeichnet. Der Orden wurde erstmals an ausländische Soldaten vergeben. Bundeswehr-General Bruno Kasdorf würdigte »den Mut und die Professionalität« der US-Soldaten, die am Karfreitag unter schwerem Beschuss mit ihren Sanitäts-Hubschraubern drei tote und acht verletzte Bundeswehrsoldaten geborgen hatten. Seite 7
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