Die Öl-Krise

Sisyphos-Arbeit im US-Bundesstaat Louisiana: Mit Plastiktüten und Spaten versuchen – von BP angeworbene – Freiwillige, Strände vom Öl zu säubern. Nur um wenige Stunden später von vorne anfangen zu müssen. Dies wird noch lange so weitergehen, denn bisher sind alle Versuche des Ölriesen gescheitert, das Bohrloch im Golf von Mexiko zu schließen. BP hat keinen Plan, sondern versucht alles, was den Technikern so in den Sinn kommt – demnächst soll unter Wasser vielleicht mit Golfbällen geschossen werden.

Das ganze Chaos erinnert an die Bankenkrise vor 19 Monaten. Erst werden Sicherheitsmaßnahmen vernachlässigt. Ist die Katastrophe da, fehlt es zum Schrecken der Öffentlichkeit völlig an einem Krisenmanagement. Und die Folgen müssen Unbeteiligte tragen, deren Existenzgrundlage zerstört wird.

Hier wie da kann es die Politik nicht weiterlaufen lassen wie bisher. Der Staat muss Vorgaben machen, dass sich eine solche Katastrophe nicht wiederholt oder in einem solchen Fall zumindest klar ist, wie rasch und effektiv reagiert werden kann. Darüber hinaus wäre ein grundsätzliches Umdenken in der Energiepolitik notwendig: Dies hieße perspektivisch eine Abkehr von der Öl-Abhängigkeit, wobei jüngste Aussagen von US-Präsident Barack Obama wenig Anlass zu Optimismus bieten.

Einen wichtigen Unterschied zu den Banken gibt es aber: Ein Ölbohrloch lässt sich mit dem Heranschaffen großer Dollarsummen nicht verschließen.

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