- Kommentare
- kommentiert
Frankreich lässt grüßen
Dass die Liberalen Klientelpolitik für die Reichen betreiben, ist hinlänglich bekannt. Auch in der unionsgeführten Regierung versucht man, Stichwort Einkommenssteuersenkung, seine Wähler reichlich zu beschenken. Jetzt will die FDP das Rasiermesser bei den Sozialausgaben ansetzen. Der Grund ist die angespannte Haushaltslage. FDP-Generalsekretär Christian Lindner schlägt vor, eine Mietpauschale für Hartz-IV-Betroffene einzuführen. Ein Teil der Miete müsste dann von dem ohnehin viel zu knappen Hartz-IV-Regelsatz bestritten werden.
Eine solche Maßnahme hätte für die Betroffenen bittere Folgen. Besonders in den teuren Metropolen müssten viele ihr vertrautes Heim verlassen, weil das Amt die Mietkosten nicht mehr vollständig trägt. Mit Arbeitslosengeld II inclusive Mietpauschale wäre eine Wohnung für einen Arbeitslosen samt Familie nicht finanzierbar. Eine Flucht von Menschen aus den teuren Innenstädten wäre die Folge. Neue soziale Brennpunkte würden entstehen, in denen Migranten, Arbeitslose und Präkarisierte Tür an Tür wohnen. Frankreichs Banlieus lassen grüßen.
Wenn die Bundesregierung schon nach Einsparpotenzialen Ausschau hält, sollte sie zuallererst bei den Auslandseinsätzen der Bundeswehr ansetzen. Da gibt es nämliche eine ganze Menge zu holen.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.