Schlamm und Gummi ins BP-Ölbohrloch
Erfolg erst in einigen Tagen klar
Washington (AFP/dpa/ND). Im Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko hat der britische Konzern BP damit begonnen, Gummireste und Fasermaterial in das leckende Bohrloch zu füllen. Diese »Junk-Shot«-Methode ergänze den bisherigen Versuch, das Loch in 1500 Meter Tiefe mit Spezialschlamm zu stopfen, sagte BP-Chef Tony Hayward am Freitag in Washington. Ob die Versuche erfolgreich sein werden, lasse sich aber erst in 48 Stunden sagen. »Ich weiß, dass das für jeden frustrierend ist«, so Hayward.
BP macht nach eigenen Angaben gute Fortschritte bei dem Versuch, die Ölquelle zu verschließen. Seit Freitagmorgen ströme wenig Öl und Gas ins Meer, sagte der BP-Chef. Die aus einem Rohrleck am Meeresgrund aufsteigende braune Wolke, die in Live-Videos zu sehen ist, bestehe fast komplett aus Schlamm. Der Konzern hofft, den Ölfluss stoppen zu können, indem er mit hohem Druck Schlamm in das Bohrloch pumpt. Der Beschuss mit Gummistücken soll dazu dienen, das Ventil zu verstopfen, damit weniger Schlamm als bisher aus der Quelle entweichen kann.
Der Versuch soll bis Sonntagmitternacht (Ortszeit) fortgeführt werden. BP will dann auswerten. Der Konzern schätzt die bislang ausgeströmte Rohölmenge auf mehr als 43 Millionen Liter . Für die Schäden wolle BP vollständig aufkommen, sagte eine Sprecherin. Die Ölpest hat BP bislang 930 Millionen Dollar gekostet.
Derweil dauert der Kampf gegen die Ölpest im US-Bundesstaat Louisiana an. Inzwischen sollen mehr als 240 Kilometer der Küste verseucht und über 400 Vögel verendet sein, berichteten Medien. Auch Delfine seien gestorben.
Am Freitag wollte sich Präsident Barack Obama bei einem zweiten Kurzbesuch erneut ein Bild von der Lage machen und mit Experten sprechen. Am Donnerstag hatte der zunehmend unter Druck stehende Präsident dem Sender CNN zufolge gesagt: »Ich übernehme die Verantwortung. Es ist mein Job, sicherzustellen, dass alles getan wird, das zu beenden.«
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