Menschenrechtspreis an Inder Lenin Raghuvanshi

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Weimar (dpa/th) - Der Weimarer Menschenrechtspreis 2010 geht an den Inder Lenin Raghuvanshi. Er setze sich seit 15 Jahren für die Rechte der Dalits, der Angehörigen der niedrigsten Kaste, im Bundesstaat Uttar Pradesh ein, teilte die Stadt Weimar am Donnerstag mit. Als Gründer eines Komitees zur Wahrung der Menschenrechte kämpfe er um die Grundrechte benachteiligter Bevölkerungsgruppen, darunter Frauen, Kinder und Minderheiten. Er dokumentiere Polizeifolter, Hungertod und Kinderarbeit und betreue zusammen mit lokalen Initiativen die Opfer. Sein Leben und das seiner Familie wurde mehrfach bedroht. Der mit mindestens 2500 Euro dotierte Preis wird am 10. Dezember, dem Tag des Internationalen Menschenrechte, vergeben.

Raghuvanshi, der 1996 gemeinsam mit seiner Frau die unabhängige Organisation »Peoples Vigilance Committee on Human Rights« gründete, wurde von der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung vorgeschlagen. Obwohl das Kastenwesen 1950 mit der Gründung der Republik Indien in der Verfassung abgeschafft wurde, bestimmt es bis heute den Alltag von Millionen von Menschen.

Nach Angaben des Preisträgers leisten in Indien die unteren Kasten 85 Prozent der Arbeit, während die oberen Kasten fast 90 Prozent des Besitzes haben. Die Zahl der »Unberührbaren« (Dalits) und unteren Kasten werde auf etwa 240 Millionen geschätzt. Die Stadt Weimar sieht sich als Hort des Humanismus und Ort der NS-Barbarei in der besonderen Verpflichtung, Menschenrechtler weltweit in ihrem oft lebensgefährlichen Einsatz zu unterstützten. Die Klassikerstadt vergibt den Preis zum 16. Mal.
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