Krise trifft auch massiv den Osten

Experte: Auswirkungen stärker als vermutet

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Leipzig (AFP/ND). Die weltweite Wirtschaftskrise hat in den ostdeutschen Bundesländern offenbar tiefere Spuren hinterlassen als vermutet. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), die der »Leipziger Volkszeitung« vorliegt. Danach kann Ostdeutschland auch in den nächsten Jahren in der Pro-Kopf-Produktion im Vergleich zum Westen nicht aufholen. Die Auswirkungen der Krise auf die wirtschaftliche Entwicklung seien erheblich stärker als vermutet, so der IHW-Konjunkturexperte Udo Ludwig. Eine Trendumkehr, »dass der Osten wieder schneller wächst wie in den 90er Jahren ist nicht in Sicht«. 2010 werde der Abstand zum Westen sogar wieder größer.

Ludwig widersprach der Behauptung, Ostdeutschland sei besser durch die Krise gekommen als die alten Länder. Die ostdeutsche Wirtschaft sei auf dem Höhepunkt der konjunkturellen Talfahrt mit fast sechs Prozent abgestürzt. »Das ist alles andere als besonders krisenresistent.« Hinsichtlich der Entwicklung auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt prognostizierte Ludwig einen Rückgang der Erwerbslosigkeit. Das habe jedoch demografische Gründe. Die Arbeitslosenquote werde in den kommenden Jahren rund eineinhalb Mal so hoch wie in den alten Länder sein.

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