Steigflug aus der Krise heraus
Abschluss-Boom auf der Luftfahrtmesse in Farnborough
Nach einem Jahr des Zögerns kommt bei den Airlines wieder Optimismus auf. Die Krise scheint überwunden, wer jetzt nicht rasch an Höhe gewinnt, bleibt am Boden. So hat allein EADS-Tochter Airbus Aufträge für rund 60 neue Flugzeuge registriert. Die Flugzeugleasingfirma ALC bestellte 31 Airbus A320 und 20 A321. Laut Listenpreisen hat der Auftrag einen Gesamtwert von 4,4 Milliarden US-Dollar. Russlands Fluggesellschaft Aeroflot orderte elf Airbus A330. Wert: 2,3 Milliarden Dollar. Wie viel wirklich wem wann bezahlt wird, bleibt bei Geschäften unter Konkurrenzdruck im Dunkeln.
Boeing, Hauptkonkurrent von Airbus, sicherte sich am Mittwoch weitere 30 Bestellungen. Die Fluggesellschaft Emirates aus Dubai bestellte Großraummaschinen des Typs 777-300ER zum Listenpreis von 9,1 Milliarden Dollar.
Eine Großbestellung konnte auch der brasilianische Flugzeughersteller Embraer verkünden: Die britische Regionalfluggesellschaft Flybe gab 35 Embraer 175 verbindlich in Auftrag und vereinbarte zudem Optionen und Kaufrechte für 105 weitere Maschinen.
Mühsam kämpfen sich auch russische Hersteller wieder auf den Markt zurück. Bis zum Jahr 2029 will Suchoi – ein Hersteller, der vor allem für seine Kampfjets bekannt ist – rund 15 Prozent Anteil auf dem hart umkämpften Regionalflugzeugmarkt erreichen. Dazu präsentiert man die Passagiermaschine SuperJet-100. Konzernchef Michail Pogossjan hat den Absatz von rund 800 Maschinen vor Augen. Zwölf Superjets 100 sollen zunächst an die thailändische Fluglinie geliefert werden, es gibt eine Option für zwölf weitere. Eine Absichtserklärung hat Suchoi gerade mit Orient Thai Airlines unterzeichnet.
Der SuperJet-100 war 2007 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt worden und hatte im selben Jahr seinen Jungfernflug absolviert. Man bemühte sich mit mehr oder weniger Erfolg um die Kooperation mit westeuropäischen Ausrüstungsfirmen.
Dominiert wird die Airshow wie gewohnt durch Militärjets.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.