Teheran: Opposition von den USA finanziert

Angeblich Milliarden für Umsturz versprochen

  • Lesedauer: 1 Min.
Iran hat die USA beschuldigt, der Opposition Milliardensummen für einen Sturz der Regierung in Teheran angeboten zu haben.

Teheran (AFP/ND). Der Wächterrat, der die Wahlen in Iran überwacht, hat Washington vorgeworfen, der Oppositionsbewegung insgesamt 50 Milliarden Dollar versprochen zu haben, wie die iranische Nachrichtenagentur ILNA am Mittwoch berichtete. Von dem Geld seien eine Milliarde Dollar bereits an die Führer der Opposition während der gewaltsamen Proteste wegen der umstrittenen Wiederwahl des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad im Juni 2009 gezahlt worden.

Dokumente würden belegen, dass die Gelder über saudische Mittelsmänner geflossen seien, sagte der Vorsitzende der Verfassungshüter, Ayatollah Ahmed Dschannati, ILNA zufolge. Die für Washington tätigen Saudis hätten den Oppositionsführern auch 50 Milliarden Dollar zugesagt, wenn sie »die geltende Ordnung stürzen«. Damit sei offenbar, dass »die Führer des Aufruhrs die Unruhen mit Hilfe der Amerikaner organisiert« hätten.

Der Wächterrat hatte unter dem Vorsitz von Ayatollah Dschannati die Wiederwahl Ahmadinedschads bestätigt. Oppositionsführer Mir Hussein Mussawi und Mehdi Karubi hatten der Regierung damals Wahlbetrug vorgeworfen. Über Wochen kam es darauf in mehreren iranischen Städten zu Massendemonstrationen, bei denen mehrere Menschen starben und Hunderte verletzt wurden. Tausende wurden damals und in den darauf folgenden Monaten verhaftet.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.