1000 Tote in Pakistan

Schlimmste Fluten seit über 80 Jahren

  • Lesedauer: 1 Min.
Nach Monsunregen und Überschwemmungen im Norden Pakistans sind mehr als 1000 Menschen gestorben.

Islamabad (dpa/ND). Fast alle Todesopfer sind in der Nordwest-Grenzprovinz Khyber-Pakhtunkhwa zu beklagen, sagte am Sonntag der Sprecher des Rettungsdienstes. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind in der Region noch rund 27 000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Insgesamt seien 1,1 Millionen Pakistaner von den Fluten betroffen, die Medien als die schlimmsten seit mehr als 80 Jahren bezeichneten. Die EU stellte 30 Millionen Euro Soforthilfe bereit. Mit dem Geld der Union sollen Notunterkünfte, Decken sowie die Aufbereitung von Trinkwasser und der Bau von Toiletten finanziert werden, teilte die EU-Kommission am Sonntag in Brüssel mit. 

Besonders betroffen sind nach Behördenangaben die Gebirgsdistrikte Shangla und Swat, wo zahlreiche Flüsse über die Ufer traten und ganze Landstriche überfluteten. Viele Dörfer seien von den Wassermassen dem Erdboden gleichgemacht worden. Auch in anderen Teilen Nordpakistans forderten Unwetter Todesopfer. Im pakistanischen Teil Kaschmirs kamen nach Behördenangaben bislang mindestens 57 Menschen ums Leben.

Mehr als 30 000 Rettungskräfte und Soldaten waren am Wochenende in den Überschwemmungsgebieten im Einsatz. Ein Armeesprecher teilte mit, etwa 19 000 Menschen seien mit Hubschraubern und Booten in Sicherheit gebracht worden. In den Massenunterkünften steigt aufgrund schlechter hygienischer Verhältnisse die Gefahr von Seuchen. Ärzte berichteten aus Notlagern von Ausschlägen und Durchfallerkrankungen. Zudem gebe es Engpässe bei der Versorgung mit Lebensmitteln.

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