»Der Schaden für München wäre groß«

Umweltschützer: Olympische Wintersspiele sozial und ökologisch bedenklich

  • Lesedauer: 2 Min.

München (ND-Hintze). Nach Garmisch-Partenkirchen beginnen jetzt auch in München Aktivitäten gegen die Bewerbung der Stadt für die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2018. »Sollten die Olympischen Winterspiele 2018 in München Wirklichkeit werden, bedeutet das eine Vielzahl von Problemen und Schäden für die Stadt und die Münchner Bevölkerung«, erklärte Christian Hirneis vom in dieser Woche gegründeten Bündnisses »NOlympia München 2018« am Freitag. Es drohe das Verbauen ökologisch hochwertiger Flächen, mehrerer Biotope und denkmalgeschützter Ensembles. Zudem müssten weit über 1500 Bäume gefällt werden, sagte Hirneis bei einer Ortsbegehung in München. Die Kosten der Winterspiele würden voraussichtlich mehr als 3,5 Milliarden Euro betragen.

Sprecher vom Bund Naturschutz und der Gesellschaft für ökologische Forschung (GÖF) erklärten, sie hätten in wochenlanger mühevoller Nachforschungen viele Einzelheiten herausgefunden, die die Bewerber nie öffentlich gemacht hätten. Wolfgang Zängl von der Gesellschaft für ökologische Forschung sagte, er könne es nur als Unverfrorenheit bezeichnen, dass die Bewerbungsgesellschaft versuche, die Zerstörung eines städtebaulich vorbildlichen Idylls als »Grüne Spiele, Grünes Erbe und Nachhaltigkeit« zu verkaufen.

Das NOlympia-Bündnis will die Öffentlichkeit in den nächsten Wochen und Monaten über die ökologischen und sozialen Schäden aufklären, die die Olympischen Winterspiele für München mit sich brächten. Die Grünen im Münchner Stadtrat haben sich im Koalitionsvertrag mit der SPD zur Unterstützung der Bewerbung verpflichtet, ihr Landesverband ist hingegen strikt dagegen.

Am Rande der Veranstaltung wurde mitgeteilt, dass die Firma Dow Chemical, eines der umstrittensten Unternehmen der Welt, seit Juli zu den Hauptsponsoren des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gehört. Dow Chemical stellte das hochgiftige Entlaubungsmittel Agent Orange her, von dem die US-Armee im Vietnamkrieg über 80 Millionen Fässer versprüht haben soll. Das Unternehmen zählt auch zu den Weltmarktführern in der Agro-Gentechnik.

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