Neue Gespräche über IWF-Kredite

Bisher 500 Millionen Dollar an Spenden

  • Lesedauer: 2 Min.
Angesichts der verheerenden Überschwemmungen in Pakistan will der Internationale Währungsfonds in dieser Woche Gespräche über die Folgen der Fluten für die pakistanische Wirtschaft und mögliche Maßnahmen führen. Die internationale Gemeinschaft spendete nach Angaben der UNO seit Beginn der Katastrophe knapp 500 Millionen Dollar.

Karachi (AFP/ND). Der Sprecher des Internationalen Währungsfonds (IWF), Masood Ahmed, erklärte am Sonnabend, angesichts des »tragischen Ausmaßes« der Überschwemmungen müssten das Budget und die wirtschaftlichen Perspektiven Pakistans neu verhandelt werden. Pakistan dürfte dabei den IWF auch bitten, die Konditionen für einen 2008 gewährten Kredit in Höhe von zehn Milliarden Dollar umzustrukturieren oder neue Finanzierungen zu vereinbaren. Medienberichten vom Freitag zufolge sieht sich Pakistan angesichts der Flutkatastrophe nicht in der Lage, die geltenden Bedingungen zu erfüllen.

Die Lage in den Hochwassergebieten war am Sonntag weiter verheerend. In der Südprovinz Sindh versuchten die Behörden, eine ganze Stadt zu evakuieren. Die meisten der rund 100 000 Einwohner Shahdadkots sowie der umliegenden Dörfer seien an sicheren Orten, sagte der Minister für Bewässerung der Provinzregierung, Jam Saifullah Dharejo, gegenüber AFP. Bei der am Samstag gestarteten Aktion handele es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, da Nebenarme und Zuflüsse des Indus angeschwollen seien.

Nach UN-Angaben kamen bislang 490,7 Millionen Dollar an Hilfen zusammen. Die größten Geldgeber sind die USA, Großbritannien und Saudi-Arabien. Vom NATO-Luftwaffenstützpunkt in Geilenkirchen in Nordrhein-Westfalen ist am Sonntag das erste Frachtflugzeug mit Hilfsgütern für die Flutopfer in Pakistan gestartet. Es hatte vor allem Stromgeneratoren, Wasserpumpen und Zelten geladen.

In einem Hilfsappell vor zehn Tagen hatten die Vereinten Nationen um 460 Millionen Dollar für Pakistan gebeten. Mittlerweile wird der benötigte Betrag deutlich höher eingeschätzt. Die Schätzung sei von sechs Millionen unmittelbar Betroffenen ausgegangen, die sofortige humanitäre Hilfe benötigten, sagte Maurizio Giuliano vom UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe. Diese Zahl sei nun auf acht Millionen gestiegen.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte zu weiteren Spenden auf. »Wir können nicht dastehen und zusehen, wie diese Natur- zu einer von Menschen gemachten Katastrophe wird«, schrieb Ban in der »Frankfurter Rundschau« vom Samstag. Mindestens 160 000 Quadratkilometer seien überflutet. Pakistans Außenminister Shah Mehmood Qureshi schätzte die Kosten für den Wiederaufbau auf mehr als 43 Milliarden Dollar.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.