»Politisches Chaos« droht in Belgien

Führungskrise hat sich weiter zugespitzt

  • Lesedauer: 1 Min.

Brüssel (AFP/ND). Die Führungskrise in Belgien hat sich zugespitzt. Rund elf Wochen nach den Wahlen im Juni räumte der Favorit für das Ministerpräsidentenamt, Elio Di Rupo, am Montag in Brüssel das Scheitern seiner bisherigen Bemühungen zur Regierungsbildung ein. Der Sozialist warnte vor »politischem Chaos«, wenn die Blockade zwischen niederländischsprachigen Flamen im Norden und frankofonen Wallonen im Süden des Landes anhalte. Belgien hat derzeit den EU-Ratsvorsitz inne.

Auf Drängen von König Albert II. will Di Rupo die Verhandlungen zur Bildung einer Sieben-Parteien-Regierung zwar fortsetzen. Zugleich übte er aber scharfe Kritik an den Vertretern Flanderns. »Die Parteien, die einen ausbalancierten Kompromiss ablehnen, stürzen unser Land ins Abenteuer, wenn nicht ins politische Chaos«, sagte Di Rupo.

Die flämischen Separatisten (NVA) und die Christdemokraten hatten am Wochenende einen Kompromissvorschlag in einem der Hauptstreitpunkte zurückgewiesen. Danach sollte die Hauptstadtregion Brüssel eine jährliche Millionen-Finanzspritze vom Bund erhalten. Die französischsprachige Minderheit im Brüsseler Umland sollte im Gegenzug auf bestimmte Sprach-Rechte verzichten.

Kommentar Seite 4

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -