NATO erwägt weitere Truppenentsendung
2000 Afghanistan-Soldaten mehr im Gespräch
Brüssel/Kabul (AFP/ND). Mit dieser Entsendung würde die NATO einer Anfrage ihres Afghanistan-Kommandeurs David Petraeus entsprechen, sagte ein NATO-Vertreter, der anonym bleiben wollte, am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Zu den neuen Truppen würden demnach unter anderem 750 Ausbilder zählen, die die afghanischen Sicherheitskräfte unterweisen sollen. Die Anfrage von US-General Petraeus sei an die 28 Mitgliedstaaten der NATO weitergeleitet worden; diese müssten nun einzeln antworten, ob und welche Zusagen sie machen könnten. Eine zügige Antwort werde nicht erwartet, sagte der NATO-Vertreter. Vielmehr werde die Diskussion wohl »Wochen und Monate« dauern. Einen Bericht des US-Fernsehsenders CNN, wonach bereits in den kommenden Wochen Zusatztruppen nach Afghanistan geschickt werden könnten, bezeichnete der NATO-Vertreter als »unrealistisch«.
Derzeit sind etwa 150 000 NATO-Soldaten in Afghanistan im Einsatz, zwei Drittel davon kommen aus den USA. Erst im Dezember hatte US-Präsident Barack Obama eine vorübergehende Truppenverstärkung um 30 000 Mann angeordnet.
Derweil beeinträchtigt die Krise bei der afghanischen Kabul-Bank offenbar auch Zahlungen der Bundeswehr an die Opfer des Luftangriffs von Kundus. In mindestens einem Fall sei ein Hinterbliebener ohne Geld wieder weggeschickt worden, sagte der Bremer Opferanwalt Karim Popal. Das Bundesverteidigungsministerium bestätigte, dass die Hilfsleistung von 5000 Dollar je betroffener Familie auf Konten der Kabul-Bank eingezahlt wurden. »Unseren Erkenntnissen zufolge läuft der Zahlungsverkehr regulär«, sagte ein Sprecher.
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