Eppler-Sorge um »inneren Frieden«

Volksentscheid zu Stuttgart 21 angeregt

  • Lesedauer: 2 Min.

Stuttgart (AFP/ND). Im Streit um die milliardenteure Tieferlegung des Stuttgarter Bahnhofs haben sich der SPD-Vordenker Erhard Eppler und weitere Sozialdemokraten für einen Volksentscheid ausgesprochen. Wenn die Gespräche von Gegnern und Befürwortern des Verkehrsprojekts Stuttgart 21 nicht zu einer Befriedung führten, sollten die Bürger selbst entscheiden, heißt es nach Angaben von stern.de in einem Appell. Eppler und seine Mitstreiter begründeten die Forderung nach einem Volksentscheid mit der Sorge »um den inneren Frieden« in Stuttgart, wie die Onlineausgabe des Magazins »Stern« berichtet. Den Appell »Die Spaltung überwinden« unterzeichneten demnach auch der frühere baden-württembergische Vize-Ministerpräsident Dieter Spöri und der ehemalige Bundestagsabgeordnete Ernst-Ulrich von Weizsäcker (beide SPD). Ein Sprecher der SPD-Landtagsfraktion sagte am Dienstag, der Appell sei mit SPD-Landeschef Nils Schmid abgestimmt.

Stuttgarts OB Wolfgang Schuster (CDU) erneuerte ein Gesprächsangebot an die Gegner des Bahnhofsprojekts. Sie hatten einen für Freitag angesetzten Dialog mit der Begründung platzen lassen, die Deutsche Bahn wolle bis dahin die Bauarbeiten nicht ruhen lassen.

Unterdessen räumte die Polizei ein Baumhaus, das Projektgegner im nahe gelegenen Stuttgarter Schlossgarten errichtet hatten. Wie eine Polizeisprecherin sagte, holten die Beamten dazu am frühen Dienstagmorgen vier Aktivisten mit einer Hebebühne aus über zehn Metern Höhe von einer Platane. Am Montagabend hatten erneut mehrere tausend Menschen gegen den Bahnhofsumbau demonstriert. Stuttgart 21 gilt als derzeit größtes Infrastrukturprojekt in Europa.

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