Sechs Jahre länger leben
Studie: Lebensstandard im Osten stark erhöht
Berlin (AFP/ND). Der Lebensstandard der Ostdeutschen hat sich seit der Wiedervereinigung vor 20 Jahren enorm erhöht. Nach einer am Sonntag von der Zeitschrift »Super Illu« veröffentlichten Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts ifo wurden die anfänglich hohen Erwartungen an den Aufholprozess zwar nicht erfüllt. Gleichwohl sei man den Zielen aber »schon recht nahe gekommen«. Das zeige sich insbesondere bei der Entwicklung der Löhne und Renten, in der Wirtschaftsleistung, der medizinischen Versorgung und der Bildung.
Die im Jahr 1993 gegründete Dresdener Niederlassung des ifo-Instituts erstellte die Studie im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.
Der Ost-West-Abstand bei den Bruttolöhnen verringerte sich demnach in den vergangenen rund 20 Jahren deutlich. 1991 hätten die Ost-Gehälter durchschnittlich nur 57 Prozent des West-Niveaus betragen, heute seien es 83 Prozent. Allerdings sei die Westangleichung im öffentlichen und privaten Dienstleistungssektor weiter fortgeschritten als im verarbeitenden Gewerbe.
Die Rentner in den neuen Ländern erhalten heute sogar im Schnitt mit monatlich 810,92 Euro eine deutlich höhere Altersversorgung als die Rentner im Westen (697,53 Euro im Jahr 2008). Das Nettogeldvermögen der ostdeutschen Haushalte stieg der Studie zufolge im Schnitt von 10 900 Euro auf 26 700 Euro im Jahr 2008. Das entspreche 53 Prozent des Westniveaus gegenüber 35 Prozent nach dem Ende der DDR.
Auch die medizinische Versorgung in Ostdeutschland verbesserte sich der Studie zufolge deutlich. Kamen in der Wendezeit 246 Ärzte auf 100 000 Einwohner, so sind es heute 348 Mediziner. Dieser Entwicklung sowie den besseren Umweltbedingungen sei es zu verdanken, dass die Lebenserwartung in den neuen Ländern um rund sechs Jahre stieg, heißt es in der ifo-Studie.
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