Nicaragua bekämpft mit Erfolg Armut

  • Lesedauer: 2 Min.

Von José Adán Silva, Managua (IPS)

Einer unabhängigen Studie zufolge ist die extreme Armut in Nicaragua im Zeitraum 2005 bis 2009 um 7,5 Prozent zurückgegangen. Kritiker bemängeln jedoch, dass der Fortschritt vor allem mit öffentlichen Geldern und zu Lasten der Umwelt erzielt wurde. Der Anteil von Nicaraguas Bevölkerung, der in extremer Armut lebt, ist im vergangenen Jahr unter die Schwelle von zehn Prozent gefallen und betrug 9,7 Prozent. 2005 seien es noch 17,2 Prozent gewesen, wie Alejandro Martínez Cuenca von der Internationalen Stiftung für globale wirtschaftliche Herausforderung (FIDEG) berichtete.

In absoluten Zahlen entkamen 327 437 Nicaraguaner der extremen Armut und werden statistisch nun dem armen Bevölkerungssegment zugerechnet. Die allgemeine Armut in Nicaragua ging um 3,6 Prozent zurück – von 48,3 Prozent auf 44,7 Prozent. Bei der Anfertigung der Studie wirkte die Weltbank beratend mit.

Nicaraguas linksgerichteter Präsident Daniel Ortega versäumte nicht, darauf hinzuweisen, dass der Rückgang der Armut den verschiedenen Sozialprogrammen zu verdanken sei, die seine Regierung aufgelegt habe. FIDEG-Präsident Martínez hingegen betonte, die der Studie zugrunde liegende Befragung habe die Ursachen der Armutsreduktion nicht gemessen. Maßstab sei der Lebensmittelkonsum gewesen, diese Methode habe die Weltbank empfohlen.

Sozialexperten zufolge ist jedoch das »Wie« der Armutsverringerung mit zahlreichen Problemen behaftet. So dringe die Landwirtschaft immer weiter in wertvolle Ökosysteme vor vor, heißt es. So »verschlinge« zum Beispiel die Bevölkerung, die in der Nähe des größten zentralamerikanischen Biosphärenreservates »Bosawas« im Norden Nicaraguas lebe, Woche für Woche 200 Hektar Land.

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