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WestLB und BayernLB in Eile

Brüssel hat Bedenken gegenüber Fusion

  • Lesedauer: 2 Min.

München/Düsseldorf (dpa/ND). Die Landesbanken WestLB und BayernLB drücken bei ihren Fusionsplänen aufs Tempo. Die Buchprüfung werde schon bald beginnen, hieß es am Dienstag in Finanzkreisen. BayernLB-Chef Gerd Häusler und WestLB-Chef Dietrich Voigtländer sprächen seit Wochen und relativ konkret über Möglichkeiten eines Zusammenschlusses.

Die Landesbanken von Bayern und Nordrhein-Westfalen hatten am Vortag überraschend bekannt gegeben, dass sie eine Fusion prüfen. Bis Jahresende wollen sie Möglichkeiten für eine gemeinsame Universalbank ausloten. Durch einen Zusammenschluss der beiden angeschlagenen Institute, die mit Milliardenhilfen gestützt werden mussten, würde nach derzeitigem Stand die drittgrößte Bank Deutschlands entstehen – nach Deutscher und Commerzbank.

Schwerpunkt könnte die Unternehmensfinanzierung sein, erklärte WestLB-Chef Voigtländer. Er informierte am Dienstag die Mitarbeiter in Düsseldorf über die Pläne. Es gebe ein hohes Maß an Einigkeit mit der BayernLB, hieß es in Kreisen der Bank. Andererseits müssten aber noch viele Fragen geklärt werden. Am Ende müsse sich das Ganze rechnen. Die BayernLB hatte ihren Mitarbeitern die Pläne am Vortag per Intranet dargelegt. »Uns ist bewusst, dass diese Nachricht für Sie überraschend kommt. Und wir wissen auch, dass ein solcher Prüfungsprozess zu Verunsicherung führt«, hieß es in einem Brief an die Beschäftigten. Ziel müsse aber sein, dass die BayernLB ihre Zukunft aktiv mitgestalte.

Bei Branchenkennern gilt der Schritt als überfällig. Der Bankenexperte Wolfgang Gerke sprach in der »Passauer Neuen Presse« von einem »heilsamen Zwang« zu Fusionsbestrebungen durch Basel III. »Damit wird jetzt offenbar das erreicht, wozu die Bankenlandschaft und die politische Landschaft über Jahre nicht fähig waren.«

Bei der EU-Kommission stoßen die Pläne auf Bedenken. »Angesichts der Tatsache, dass beide Banken sich in einem Restrukturierungsprozess befinden, führt eine Fusion nicht automatisch zur Wiederherstellung ihrer langfristigen Lebensfähigkeit«, erklärte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia. Entscheidend sei, dass die Institute langfristig auf eigenen Beinen stehen können, die Lasten fair verteilt werden und der Wettbewerb so wenig wie nötig eingeschränkt werde. Die geplante Fusion muss von den Wettbewerbsbehörden genehmigt werden.

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