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Grenzen des Wachstums

Neue Aktien im Wert von bis zu 80 Milliarden Dollar will der brasilianische Erdölriese Petrobras ausgeben – Weltrekord! Und der halbstaatliche Konzern plant in den nächsten Jahren weitere Mega-Deals. Nachdem die Schockwellen der Finanzkrise abgeebbt sind, werden an den Börsen wieder gewaltige Summen eingesammelt. Und die Musik spielt verstärkt in den großen Schwellenländern. Dies gilt für Petrobras in doppeltem Sinne: Die Brasilianer steigen in die Riege der allergrößten Ölriesen auf; und zu den neuen Großinvestoren bei Petrobras sollen vor allem asiatische Staatsfonds, etwa aus China, zählen.

Die Größe der Kapitalerhöhung zeigt auch, wie schwierig es geworden ist, neue Ölquellen zu erschließen. Die finden sich in der Tiefsee, zum Teil tausende Meter unter dem Meeresgrund. Oder der Treibstoff der Industriegesellschaften soll aus Teersanden gewonnen werden. Beides ist technologisch äußerst anspruchsvoll und extrem kostspielig. Westliche Mineralölkonzerne investieren daher seit Jahren nur noch in eher geringem Maße in die Erschließung neuer Quellen. Die Havarie der Ölplattform »Deepwater Horizon« hat zudem deutlich gemacht, welche finanziellen Risiken damit verbunden sind; für den hilflos agierenden Multi BP wurde die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zur Existenzbedrohung.

Der Petrobras-Rekord ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Zeiten einer unbegrenzten Ölversorgung dem Ende entgegengehen. Derart große Finanztransaktionen werden früher oder später an ihre Grenzen stoßen. Für die aufstrebenden Schwellenländer dürfte sich das Nachahmen des Wegs der Industriestaaten mittelfristig als Sackgasse entpuppen.

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