- Kultur
- Zeitgenuss
Rollen statt Pillen – (k)eine Münchhausengeschichte
SERIE: »Wir haben's einfach mal probiert« – Kristina und Michael von Münchhausen stiegen mit 60 plus auf Inlineskater um
M.v.M.: Ja, klar. Die Münchhausens sind eine sehr große Familie.
Eigentlich gilt Inlineskaten als Trendsport für Jugendliche. Sie haben im reiferen Alter angefangen. Was war der Auslöser?
K.v.M.: Vom Motto der Kurse »Fit ab 50? Fit bis 100!« haben wir aus der Presse erfahren ...
M.v.M.: ... und haben spontan entschieden, das probieren wir aus, und zwar gemeinsam.
Eigentlich sind die Inlineskates ja recht wackelig, mit ihren hintereinander aufgereihten vier Rollen. Wie war das erste Mal, als Sie darauf standen? Sofort umgekippt?
K.v.M.: Nee, überhaupt nicht, wir sind wirklich ganz toll angeleitet worden!
M.v.M.: Bereits in der zweiten Übungsstunde konnten wir auf einem Bein durch die Halle gleiten. Das war ein dolles Gefühl ...
K.v.M.: ... und die kippeligen Rollen fast vergessen.
Angst vor Verletzungen?
M.v.M.: I wo! Wir tragen doch Helme, Arm- und Knieschutz.
Früher wenig Sport getrieben, jetzt duchgestartet. Wie wirkt sich das aus?
M.v.M.: Zu viele Stunden hinter Schreibtisch und dem Lenkrad hatten ihre Spuren hinterlassen. Ich laborierte an Schulter- und Knienbeschwerden. Aber seitdem ich inlineskate, sind die Schmerzen vergangen. Und mit der Fitness ist auch wieder die Lebensfreude zurückgekehrt.
Inlineskaten statt Pillen schlucken?
M.v.M.: Genauso so könnte man es sagen.
Verzeihung, aber Sie erzählen mir jetzt keine Münchhausen-Geschichte?!
M.v.M.: Oh nein, Bewegung wirkt tatsächlich wahre Wunder.
Das Inlineskaten soll ja auch den Gleichgewichtssinn verbessern?
K.v.M.: Auf jeden Fall. Wir üben das übrigens auch an speziellen Geräten.
Sie wohnen auf dem Land. Skaten Sie abends durch die Gemeinde?
M.v.M.: Aber klar!
Und was sagt dazu die örtliche Jugend?
K.v.M.: Guckt mal, die Grufties rollen wieder an! (lacht)
M.v.M.: Nein, im Ernst, die finden das cool.
Ihr Rat an Gleichaltrige?
K.u.M.v.M:: Sofort anfangen!
Gespräch: René Gralla
Hamburger Inline-Skating Schule, Turmweg 2, 20148 Hamburg; Tel.: 040 / 428 38 - 3605 oder - 6882; nächster Einsteigerkurs: 19.10. - 9.11.2010, Teilnahmegebühr: 89 Euro (Skates und Ausrüstung werden gestellt); weitere Infos: www.inline-skating-schule.de
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.