SCC startet standesgemäß zur Titeljagd
Beim Auftakt der Volleyball-Bundesliga verlangen die Netzhoppers den Berlinern alles ab
»Ich bin nicht traurig«, meinte Mirko Culic nach dem Auftaktspiel der 37. Volleyball-Bundesligasaison der Männer. »Im zweiten und dritten Satz waren wir gleichwertig.« Traurig war der Trainer doch ein bisschen, aber nur darüber, dass seinen Netzhoppers KW Bestensee kein Satzgewinn gelungen war. Es gab wohl kaum jemanden am Mittwochabend in der Berliner Max-Schmeling-Halle, der den Netzhoppers diesen Satzgewinn nicht gegönnt hätte.
Die 4518 Zuschauer feierten eine Volleyball-Party, auf der auch die Imagekampagne der Liga »Echte Menschen, echte Stars« vorgestellt wurde (www.echte-stars.de). Der Volleyball kämpft darum, in der Gunst des Publikums weiter zu gewinnen. Thorsten Endres, Geschäftsführer der Deutschen Volleyball-Liga ist überzeugt: »Die Saison wird spannend, alle Mannschaften haben sich verstärkt«.
In der Auftaktpartie setzte sich der SCC Berlin mit 3:0 (25:21, 28:26, 25:23) durch. Doch so souverän, wie das Ergebnis aussieht, war der Spielverlauf nicht. Vor allem in Satz zwei: Da mussten die Berliner fünf Satzbälle der Netzhoppers abwehren, bevor Felix Fischer, dem sein erstes Spiel nach der Rückkehr aus Paris »Riesenspaß gemacht hat«, den Satz entschied. Für Sebastian Fuchs war es »ein typisches Auftaktspiel. Bei so vielen Leuten riskiert man viel, da kann es schon mal eng werden.« Trainer Mark Lebedew antwortete auf die Frage, was ihm am besten gefallen habe: »Es stand im zweiten Satz 21:24 – und wir haben gewonnen.« Er war zufrieden, »obwohl die Mannschaft in einigen Situationen langsamer reagiert hat, als ich erwartet habe. Aber die Netzhoppers sind eine der schnellsten Mannschaften der Liga.«
Netzhoppers-Libero Arvid Kinder – er spielt in dieser Saison erstmals auf dieser Position – ist einer der erfahrensten Spieler der Mannschaft. Der 29-jährige Sportstudent ging 2005 zu den Netzhoppers, als sie noch in Liga zwei aufschlugen, stieg sofort mit ihnen auf und blieb seither mit ihnen ganz oben. »Wir haben heute gegen den SCC drei Sätze auf konstant hohem Niveau gespielt, sind immer drangeblieben und hatten die Chance auf einen Satzgewinn.« Das Saisonziel für das Team, das er in einem ständigen Aufwärtstrend wähnt, sieht er darin, »nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Mit der Leistung von heute besteht da auch keine Gefahr.«
Einer hatte bei den Netzhoppers am Mittwoch gewonnen. Kapitän Manuel Rieke machte auf dem Spielfeld seiner Freundin Ulrike einen Heiratsantrag – sie sagte ja.
Am Wochenende starten auch die anderen elf Mannschaften in die Saison und damit zur Jagd auf Titelverteidiger Friedrichshafen.
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