Atom-Klage in Brüssel
Stadtwerke wollen Laufzeitverlängerung stoppen
Mainz (ND-Luchs). Die Stadtwerke Mainz haben mit zehn weiteren Energieversorgern Beschwerde bei der Europäischen Kommission gegen die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke eingelegt. Ende voriger Woche sei der entsprechende Schriftsatz in Brüssel eingereicht worden, teilten die Stadtwerke-Vorstände Detlev Höhne und Werner Sticksel in Mainz mit.
Nach Ansicht der Stadtwerke bedeutet die von der Bundesregierung beschlossene Verlängerung der Laufzeiten eine »massive Wettbewerbsverzerrung« zugunsten der vier großen Stromkonzerne Vattenfall, RWE, E.on und EnBW. Die Stadtwerke sind der Auffassung, dass die geplante Laufzeitverlängerung die Vorgaben des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) verletzt, weil die Stellung von bereits marktbeherrschenden Unternehmen auf dem deutschen Strommarkt »nachhaltig gestärkt« wird.
Ende Oktober hatten die Stadtwerke Mainz und die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden mit über 100 Stadtwerken und regionalen Energieversorgern aus ganz Deutschland eine öffentliche Initiative gestartet und von der Bundesregierung ein Mitspracherecht bei der Ausgestaltung des Energiekonzepts gefordert. Da sich günstige Preise nur im Wettbewerb bildeten, schade die Laufzeitverlängerung den Stadtwerken und damit auch den Bürgern, betonten die Vorstände.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.