Kein Lebenszeichen von Kumpeln in Neuseeland
In China werden 29 Bergleute gerettet
Freude in China, wachsende Verzweiflung in Neuseeland: Während in Sichuan 29 in einem überfluteten Bergwerk Eingeschlossene am Montag gerettet werden konnten, bereiteten die Behörden die Angehörigen von 29 vermissten Kumpel in Neuseeland auf ein trauriges Ende vor. Seit der Explosion am Freitag in der Mine fehlte von ihnen jedes Lebenszeichen.
24 Stunden nach der Überflutung des Kohlebergwerks in Sichuan wurden alle Vermissten geborgen, darunter sieben Rettungskräfte. Während des Unglücks am Sonntag hatten 35 Arbeiter in der Mine gearbeitet, 13 konnten sich aus eigener Kraft retten.
Dagegen schwand in Neuseeland die Hoffnung, die seit drei Tagen in der Pike River Mine auf der Südinsel eingeschlossenen Kumpel lebend bergen zu können. Der Betreiber der Mine, Peter Whittall, sagte, für die Angehörigen werde die Lage »mit jeder Stunde« besorgniserregender. Kurz zuvor hatte Premier John Key noch versucht, Optimismus zu verbreiten: Es bestehe durchaus die Möglichkeit, dass sich die Männer in einen Bereich geflüchtet hätten, in denen es noch Sauerstoff gebe, sagte er.
Die 29 Bergleute sind seit einer schweren Explosion am Freitag in der Anlage nahe der Stadt Greymouth eingeschlossen. Nur zwei konnten sich retten. Wegen nach wie vor hoher Methangas-Konzentration und eines zusätzlichen Brands konnten die Bergungsteams auch am Montag nicht in die Mine. Stattdessen soll nun ein kleiner Schacht fertiggebohrt und eine Videokamera in die Tiefe gelassen werden, um die Lage in rund 200 Metern Tiefe erkunden zu können.
Unter den Vermissten sind zwei Briten, zwei Australier und ein Südafrikaner. Der Jüngste ist 17, der Älteste 62. Nach Angaben der Mutter des 17-jährigen Joseph Dunbar sollte ihr Sohn erst am Montag zu seiner ersten Schicht einfahren. Er habe aber so lange gebettelt, dass seine Chefs ihn bereits Freitag einfahren ließen. AFP
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