Werbung

Gericht stärkt Steuerzahler

Finanzamt

  • Lesedauer: 1 Min.

Das Kölner Finanzgericht stärkte Steuerzahlern den Rücken, die gegen geforderte Nachzahlungen Einspruch einlegen: Bei solchen schwelenden Verfahren darf das Finanzamt den strittigen Steuerbetrag nicht gegen den Willen des Steuerzahlers ablehnen oder zurücküberweisen, um dem Staat später Zinsvorteile zu verschaffen.

Das stellte das Kölner Finanzgericht am Dienstag klar und gab einer klagenden Steuerzahlerin recht. Denn wenn der Steuerzahler am Ende unterliegt, muss er auf die noch nicht gezahlte Steuerschuld noch zusätzlich sechs Prozent Zinsen an den Fiskus zahlen (Az: 13 K 960/08).

Im Kölner Fall sollte eine Frau mehrere Millionen Euro Steuern nachzahlen. Sie überwies die Summe fristgerecht, legt aber zugleich Einspruch ein. Das Finanzamt erstattete das geforderte Geld wieder an die Klägerin zurück und setzte die Vollziehung ihres Steuerbescheids damit aus.

Dagegen klagte die Frau, weil sie für sich einen Zinsschaden sah. Wenn sie die Millionensumme am Markt anlege, erhalte sie nur zwei bis 4,3 Prozent Zinsen. Sie müsse aber sechs Prozent an den Fiskus zahlen, wenn ihr Einspruch erfolglos ausgehe.

Das Kölner Gericht nannte diese Praxis des Finanzamtes »ermessensfehlerhaft«. Das Verhalten verstoße auch gegen den allgemeinen Gleichheitsgrundsatz der Verfassung. Die Revision zum Bundesfinanzhof in München wurde zugelassen.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.