Brücke wird zur Todesfalle
380 Menschen sterben in Kambodscha bei Massenpanik auf Volksfest
Das Wasser-Fest, mit dem in Kambodscha das Ende des Monsuns traditionell groß gefeiert wird, endet in einer fürchterlichen Katastrophe. Aus dem ganzen Land waren Menschen zu dem Volksfest nach Phnom Penh gekommen. Bei einem Gedränge auf einer Brücke kommt es zur Panik. 380 Menschen sterben, fast 800 werden verletzt.
Die meisten Opfer seien erstickt, als es auf einer Brücke über den Mekong-Zufluss Tonlé Sap zu einem Gedränge gekommen sei, sagte Informationsminister Khieu Kanharith. Andere seien ihren inneren Verletzungen erlegen. Am Dienstag versammelten sich buddhistische Mönche an der Brücke, um für die Opfer zu beten.
Unter den Opfern sind nach ersten Informationen des Auswärtigen Amtes keine deutschen Touristen. Eine endgültige Bestätigung dafür gebe es aber noch nicht, hieß es am Dienstag. Die Regierung in Kambodscha gab an, unter den Toten sei ein Vietnamese. Zwei Drittel der Todesopfer seien Frauen. Kambodscha ist ein beliebtes Reiseziel, vor allem bei Rucksacktouristen.
Die Menschen hatten am letzten Tag des Wasserfestes zum Ende des Monsuns die Diamanteninsel besucht und waren am späten Montagabend über die Brücke zurück in die Innenstadt geströmt. Eine Augenzeugin erzählte, mehrere Menschen seien in dem Gedränge ohnmächtig geworden. Daraufhin sei Panik ausgebrochen. Ly Vuthy berichtete weiter, viele Menschen seien verzweifelt von der Brücke ins Wasser gesprungen. Der 19-jährige Buot Panha sagte, der Sprung habe ihm das Leben gerettet. Eine Frau und ihre zwei Kinder, die neben ihm auf der Brücke standen, seien wohl tot.
Zum Verhängnis wurde den Menschen vermutlich etwas, das eigentlich für Sicherheit sorgen sollte: Am Ende der Brücke zur Stadt hin waren Barrieren aufgestellt worden, die die Menschen von der Straße fernhalten sollten. Vor ihnen aber staute sich am Montag die Menge, berichteten Augenzeugen. dpa
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