Maulwurf in FDP-Zentrale enttarnt

Büroleiter Westerwelles offenbar US-Informant

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (ND). Die FDP hat nach hausinternen Befragungen den Mitarbeiter ausfindig gemacht, der die US-Botschaft während der Koalitionsverhandlungen mit vertraulichen Informationen versorgte. Laut »Frankfurter Allgemeine Zeitung« soll es sich um den Büroleiter des FDP-Bundesvorsitzenden Guido Westerwelle, Helmut M., handeln. M. war während der Koalitionsverhandlungen im Thomas-Dehler-Haus Leiter der Abteilung »Strategie und Kampagne« und in dieser Funktion auch für internationale Kontakte zuständig.

Der 41-Jährige war vom US-Botschafter Philip Murphy – so steht es in von Wikileaks veröffentlichten Dokumenten – als »junger, aufstrebender« FDP-Mann beschrieben worden. Er habe, so Murphy an seine Außenministerin Hillary Clinton im Oktober 2009, »den Botschaftsmitarbeitern schon in der Vergangenheit interne Parteidokumente angeboten. Begeistert von seiner Rolle als Protokollant, scheint er gerne bereit zu sein, uns seine Beobachtungen und Ansichten mitzuteilen und seine Notizen vorzulesen.« Auch nach der Regierungsbildung versiegte die Quelle nicht. So erfuhren die USA umgehend, wie ernst es dem Außenminister Westerwelle mit dem Abzug der US-Atombomben ist.

M. ist angeblich von seiner Büroleiter-Aufgabe entbunden und soll sich anderen Aufgaben in der FDP-Zentrale widmen.

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