Irland abgewertet
Ratingagentur setzt Kreditwürdigkeit herab
Dublin (dpa/ND). Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Irlands um gleich fünf Noten reduziert. Irland bekomme jetzt nur noch die Note »Baa1«, was nur zwei Noten unter »Ramschniveau« liegt, teilte Moody's am Freitag mit und drohte gleich mit einer weiteren Herabstufung, falls das Land seine Schuldenentwicklung nicht unter Kontrolle bringe.
Für ihre Einstufungen verwenden die Agenturen Buchstabencodes. Die Skala beginnt meist mit der Bestnote AAA. Es folgen AA, A, BBB, BB, B, CCC, CC, C. Die meisten Stufen können mit Plus- und Minuszeichen noch feiner unterteilt werden. Ab BB+ beginnt der spekulative Bereich, der auch »Ramsch« (englisch: »Junk«) genannt wird. Je schlechter sie die Bonität eines Marktteilnehmers beurteilen, umso teurer und schwieriger wird es für diesen, sich Geld zu besorgen.
Kritiker bemängeln, es bleibe oft unklar, welcher Anteil der Bonitätseinstufungen Mathematik und was Meinung ist. In der Finanzkrise wurde Ratingagenturen scharf kritisert, weil sie wertlose Papiere als sichere Geldanlage anpriesen und so mitschuldig an der Krise wären.
Moody's begründete die Absenkung des irischen Status' mit den Kosten der Bankenrettung, der gestiegenen Unsicherheit über den wirtschaftlichen Ausblick des Landes und dem Rückgang der Finanzstärke der Regierung. Die Unsicherheit mit Blick auf die irische Wirtschaft resultiere aus dem anhaltend starken Abwärtstrend des Finanz- und des Immobiliensektors. Zudem gingen die Kredite an den privaten Sektor weiter zurück. Bereits in der vergangenen Woche hatte die Agentur Fitch dem Land das A-Rating aberkannt.
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