Guttenberg rechnet mit schweren Gefechten
SPD und Grüne fordern konkreten Abzugstermin / Bundeswehr bildet afghanische Elitetruppe aus
Berlin (dpa/ND). Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) rechnet mit schweren Gefechten für die Bundeswehr in Afghanistan. »Dieses Jahr wird ein hochintensives bleiben«, sagte Guttenberg der »Welt am Sonntag«. Die aufständischen Taliban spürten den zunehmenden militärischen Druck der Bundeswehrtruppen, ihre Reaktionen würden immer verzweifelter und damit gewalttätiger. »Die Verantwortlichen vor Ort schätzen die Lage im Moment so ein, dass wir uns einer Art Kulminationspunkt nähern«, sagte der Minister.
Der Bundestag will am 28. Januar über das neue Mandat entscheiden, mit dem der Afghanistan-Einsatz um zwölf Monate verlängert werden soll. Auf einen konkreten Abzugstermin hat sich die Bundesregierung nicht festgelegt. Angestrebt wird, dass der Rückzug Ende 2011 beginnt, wenn die Lage es erlaubt. Die Formulierung geht auf einen Kompromiss zwischen Außenminister Guido Westerwelle (FDP) und Guttenberg zurück. Westerwelle wollte einen genauen Termin festlegen, Guttenberg bestand auf Einschränkungen.
SPD und Grüne beharren dagegen auf einem konkreten Abzugsplan. »Wenn sich die Regierung darüber einig wird, dass das Jahr 2011 für den Beginn des Abzugs der Bundeswehr festgelegt wird, ist die Verständigung mit der SPD über eine Verlängerung des Mandats möglich«, sagte SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier den »Ruhr Nachrichten« vom Sonnabend.
Nach Informationen des »Spiegels« baut das geheim agierende Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr in Nordafghanistan eine neue Eliteeinheit der nationalen Polizei auf. Kommandosoldaten schulen dem Bericht zufolge Rekruten, die vor allem gegen Taliban-Führer eingesetzt werden solle. Eine erste Einheit nehme bereits an internationalen Operationen gegen die Taliban im Raum Kundus teil.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.