Gegen den Lärm der Straßenbahn
Deutsches Sextett erreicht bei den Australien Open Runde zwei
Philipp Petzschner rannte und rackerte, die Fans feierten und bejubelten ihn – doch am Ende stand der Bayreuther mit leeren Händen da. Trotz großartigen Kampfes über fünf Sätze gegen den an Nummer 13 gesetzten Franzosen Jo-Wilfried Tsonga ist er als elfter Deutscher in der ersten Runde der Australian Open in Melbourne ausgeschieden. Weiter im Rennen ist dagegen Benjamin Becker, der den Esten Ernests Gulbis in drei Sätzen aus dem Wettbewerb warf. Insgesamt steht ein deutsches Sextett in der zweiten Runde.
»Ich habe alles aus mir rausgeholt, leider hat es am Ende nicht gereicht«, sagte Petzschner nach dem 6:4, 6:2, 2:6, 3:6 und 4:6 in 3:15 Stunden gegen Tsonga. Doch die Enttäuschung über die verpasste Chance war sofort der Erleichterung darüber gewichen, dass der im Herbst operierte Knöchel die Belastungsprobe bestanden hatte. »Es überwiegt die Freude über meine Leistung und dass der Knöchel keine Probleme gemacht hat«, sagte Petzschner, der sich nun auf das Doppel mit seinem österreichischen Partner Jürgen Melzer konzentriert.
Becker ließ sich auf dem hektischen Court 18 dagegen auch vom Lärm der vorbeifahrenden Straßenbahnen und dem Trubel um Roger Federers Trainingseinheit auf dem Nebenplatz nicht aus der Ruhe bringen. »Das habe ich komplett ausblenden können«, sagte der 29-Jährige. Nach ausgeglichenem ersten Durchgang, den Becker im Tie Break für sich entschied, sicherte er sich den zweiten Abschnitt im Schongang. Im dritten Satz hatte der Mettlacher zwar noch einige brenzlige Momente zu überstehen, nach gut zwei Stunden verwandelte er aber seinen dritten Matchball und trifft nun auf den Ukrainer Alexander Dolgopolow.
Für Daniel Berrer (Stuttgart), Björn Phau (Weilerswist), Denis Gremelmayr (Lampertheim) und Simon Stadler (München) kam dagegen das frühe Aus. Nach Andrea Petkovic und Julia Görges zog Kristina Barrois mit einem 6:4 und 6:2 gegen die Usbekin Akgul Amanmuradowa als dritte deutsche Spielerin in die nächste Runde ein.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.