Berlin stoppte Waffenexporte an Kairo
Berlin (ND). In Anbetracht des brutalen Vorgehens des Mubarak-Regimes gegenüber der Demokratiebewegung hat die Friedensorganisation IPPNW von der deutschen Bundesregierung einen sofortigen Stopp der Waffenlieferungen an Ägypten gefordert. »Appelle der Bundeskanzlerin bleiben unglaubwürdig, solange sie nicht von konkreten Maßnahmen für ein Ende des Blutvergießens und der Unterdrückung in dem nordafrikanischen Land begleitet werden«, erklärt Matthias Jochheim, stellvertretender Vorsitzender der Ärzteorganisation.
Am Freitag stoppte Berlin die Rüstungsexporte vorerst. Im Moment seien sämtliche Anträge ausgesetzt, so eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums. Da die Anträge auf entsprechende Lieferungen ihrem Ministerium vorgelegt werden müssten, derzeit aber keine Bearbeitung erfolge, könnten auch »keine weiteren Rüstungsexporte nach Ägypten erfolgen«.
Die Bundesregierung hat die Lieferungen von Waffen und Rüstungsgütern an Kairo in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt, von 33,6 Millionen Euro 2008 auf 77,5 Millionen Euro 2009. Sie handelt damit entgegen den eigenen rechtlichen Vorgaben, wonach Waffenexporte in Länder mit schweren Menschenrechtsverletzungen zu untersagen sind.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.