Grass appelliert

Prozess gegen Selek

  • Lesedauer: 1 Min.

Günter Grass fordert die türkische Justiz auf, das Verfahren gegen die Schriftstellerin Pinar Selek einzustellen. Es sei ein »Skandal«, dass Selek wegen ihrer angeblichen Beteiligung an einem Anschlag nun zum dritten Mal vor einer Istanbuler Strafkammer erscheinen solle, erklärte Grass gestern als Ehrenpräsident des P.E.N.-Zentrums Deutschland.

Die in Deutschland lebende türkische Soziologin Selek wird beschuldigt, 1998 eine Bombe auf dem Istanbuler Gewürzbasar gezündet und Kontakte zur kurdischen Arbeiterpartei PKK unterhalten zu haben. Laut der Schriftstellervereinigung P.E.N. wurde sie aufgrund einer erzwungenen und später zurückgezogenen Zeugenaussage belastet. 2001 und 2006 wurde sie von den Vorwürfen freigesprochen, das Oberste Gericht der Türkei hob die Urteile jedoch wieder auf. Der neue Prozess soll morgen beginnen. Selek lebt derzeit als Stipendiatin des P.E.N.- Zentrums in Berlin. epd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.