- Kommentare
- Kommentiert
Guttenbergs Matrix
Kommentar von Jürgen Amendt
In dem Spielfilm »Matrix« versucht die Hauptfigur Neo in einer Szene verzweifelt, den Ausgang aus der künstlichen Welt der Matrix zu finden, um in seine Realität zurückkehren zu können. Doch welchen Weg er auch geht, es gibt keine Rückkehr in die echte Realität. Karl-Theodor von und zu Guttenberg ist noch in der Matrix gefangen und wenig spricht dafür, dass er den Ausgang finden will. Seine Dissertation soll ein Plagiat sein? Sei's drum, die ganze Matrix ist ein Plagiat!
Erfolg macht bekanntlich neidisch und so gab es immer wieder Versuche, am Glanzlack der Medienperson Guttenberg zu kratzen – bislang ohne Wirkung. Erfolg macht aber auch blind. Wer sich aufs Schild heben lässt, sieht von da an die Welt aus einer anderen Perspektive; er übersieht das Naheliegende. Naheliegend ist, dass moralische Unfehlbarkeit im wirklichen Leben nicht existiert und man sich der eigenen Fehlbarkeit gewiss sein muss. Unfehlbarkeit gibt es nur in Form der Scheinexistenz in jener Zwischenwelt, die die Medien schaffen.
Im Film »Matrix« geht es übrigens auch um ein Programm, das sich selbst zum Herrscher über die Matrix machen will. Von den Machern der virtuellen Welt wird es als fehlerhaftes Programm erkannt – und abgeschaltet!
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.