Lenins Zukunft

  • Lesedauer: 1 Min.
Lenins Zukunft

Eine Moskauer Mumie kommt in Bewegung: Lenins Mausoleum sieht möglicherweise seinem Ende entgegen. Wie die FAZ berichtet, plädiert die Kreml-Partei »Einheitliches Russland« für ein bürgerliches Grab. Im Internetportal »Goodbye Lenin« hätten sich bereits über 330 000 Leute eingetragen – die große Mehrheit will Lenin nicht mehr balsamiert, sondern unter der Erde sehen, in Sankt Petersburg, neben seiner Mutter. Es sei unchristlich, so ein Sprecher der Partei, eine Leiche öffentlich auszustellen. Und ausgerechnet Lenin christlich zu beerdigen, wäre für diesen großen Sünder eine späte Chance der Milde vorm Jüngsten Gericht ...

Jahrzehntelang war der Mann, der 1917 mit putschistischem Genie zur Macht griff, eine Attraktion auf dem Roten Platz. Im Machtzentrum des Ostblocks sorgte er noch als Toter für die tägliche Erneuerung eines Grundverhaltens im Sozialismus: Schlange stehen. Erhielte er ein Begräbnis, käme er also in die Erde, dürfte mit guter Gewissheit gesagt werden: Lenin lebt zwar nicht mehr, aber er weilt doch (endlich) unter uns.

hds

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.