Erdbeben in Japan löst Tsunami aus
Kabinett in Krisensitzung
Tokio (dpa/ND) - Eine Erdbebenkatastrophe mit unabsehbaren Ausmaßen hat am Freitag weite Teile von Japan heimgesucht. Der Erdstoß der Stärke 8,9 löste einen Tsunami aus. Es wird befürchtet, dass die Flutwelle weitere Küsten im Pazifik erreicht. Eine zehn Meter hohe Flutwelle traf den Hafen der Stadt Sendai an der Ostküste, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo meldete.
Fernsehbilder zeigten eine gewaltige Flutwelle, die auf die Ostküste traf. Boote wurden gegen die Küste geschleudert und Autos ins Meer gespült. Sendai liegt 130 Kilometer westlich des Epizentrums. Das Beben ereignete sich gegen 14.45 Uhr Ortszeit (06.45 Uhr MEZ).
In Tokio, 400 Kilometer südwestlich des Epizentrums gelegen, brachen an acht Stellen im Stadtzentrum Brände aus. Für zahllose Haushalte brach die Stromversorgung zusammen. Der Flughafen Narita wurde geschlossen und evakuiert. Auch die U-Bahn von Tokio wurde eingestellt, die Hochgeschwindigkeitszüge (Shinkansen) wurden gestoppt.
In Sendai wurde die Landebahn des Flughafens überschwemmt, wie die Flughafenbehörde mitteilte. Flüsse traten durch das einströmende Meerwasser über die Ufer. Wohngebiete wurden überflutet, wie Kyodo meldete.
Auch aus anderen Orten wurden schwere Schäden gemeldet. In Chiba geriet nach einer Meldung von Kyodo eine Stahlfabrik in Brand. Über Teilen der Stadt Yokohama stiegen schwarze Rauchwolken auf. In Iwate wurden Dutzende von Autos von den Wassermassen weggerissen. In Kamaishi in der Präfektur Iwate stürzten Brücken ein.
In Tokio kam das Kabinett unter Leitung von Ministerpräsident Naoto Kan zu einer Krisensitzung zusammen. Das Verteidigungsministerium ordnete den Start von acht Kampfflugzeugen an; Luftaufnahmen sollen einen ersten Überblick zu den Schäden ermöglichen.
Die Region war erst am Mittwoch von einem Erdbeben der Stärke 7,3 getroffen worden. Das Beben war allerdings glimpflich verlaufen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.